
Mein Urlaub fing schon genial an: Bin dank Navi mit meinem Cabrio offen über Land zu meiner Freundin nach Lienen gefahren, hab mich über den Sonnenschein, die grünen Wiesen und den gelben Raps gefreut. Meine Freundin brachte mich dann zum Flughafen – samt ihres nicht ganz 5-jährigen Sohnes und dessen Kiga -Freund. Die beiden Jungs haben erst einmal sämtliche Leute auf der Aussichtsterasse des FH unterhalten – so aufgeregt sind sie umhergetobt und haben lautstark die verschiedenen Tätigkeiten auf dem Rollfeld kommentiert

Meine Heilpraktikerin hatte auch super Arbeit geleistet: die Globuli und die Notfalltropfen haben mich wirklich richtig gelassen werden lassen, wie meiner Freundin sofort auffiel!
In Alicante wurde ich dann abends von meiner Freundin abgeholt – es war luftig und keine Spur von den beschriebenen 30 Grad, was ich aber angenehm fand. Wir haben dann im Auto so viel gequatscht, dass sie die richtige Abfahrt auf eine andere Autobahn übersehen hatte. Erst, als ich sie fragte, was sind denn das für Berge dort links, hat sie das gemerkt: leicht panisch: ähm, die Berge sollten jetzt eigentlich rechts von uns sein. OK, dadurch waren wir dann halt 2 Stunden statt 1 unterwegs, dafür brauchten wir aber auch keine Maut zu zahlen

Unterwegs erzählte sie mir dann von den 2 kleinen Kätzchen, die seit 2 Wochen bei ihr leben ... die 2 (Mogli und Baghira) sind rabenschwarz, sehen total wild aus (und haben manchmal sogar was von Fledermäusen) und waren anfangs total scheu – auch bei ihr!Das änderte sich allerdings ziemlich schnell - die wurden nachher richtig frech!;)
Meine Freundin bewohnt eine recht kleine Ferienwohnung, nur 5 Minuten vom Strand entfernt und draußen auf der Terasse stehen 2 Sofas. Total genial!
Mein erster Abend vor Ort war dann für mich etwas enttäuschend- wir gingen zu einer absolut unscheinbaren und ungemütlichen Bar, dominiert von 2 riesigen Flachbildschirmen, auf denen grad ein Fußballspiel lief, dass sie ganz gerne sehen wollte. Das Essen war auch ziemlich bescheiden...nix mit lecker Tappas...
Mein erster Tag – Donnerstag – war bis auf die „Mittagspause“ total verregnet. Ich hab's mir einfach drinnen auf einem Sofa gemütlich gemacht und gelesen, was das Zeug hielt bzw. mit den Kätzchen gespielt. Total süß, denen konnte man wirklich stundenlang zuschauen!
Mittags kam dann meine Freundin und wir sind kurz auf den Markt ein paar Straßen weiter und haben dort das beste Hähnchen geholt, das ich jemals gegessen habe! Es wurde u. a. mit Knoblauch und Kräutern gewürzt und immer wieder mit Weißwein beträufelt ... einfach lecker!
Freitags bin ich das 1. Mal an die Strandpromenade – wunderschön zu laufen unter Palmen!
Samstags hatte V. frei und sie hatte mit ihrem Nachbarn gesprochen, der ihr die Fährzeiten nach La Manga gab – die Landzunge „gegenüber“. V. meinte, es gäbe dort schöne Strände und Bars und Shops etc. ansonsten halt nur Hochhäuser, was ich schon vom Festland aus sehen konnte. Wir sind dann eine halbe Stunde mit der Fähre gefahren – war richtig schön. Tja, auf La Mange sind wir dann stundenlang in sengender Sonne zwischen den Hochhäusern und in der Pampa rumgelaufen, da V. auch nicht wusste, in welche Richtung denn nun der beschriebene Strand lag...Ich muss zugeben, dass ich etwas angesäuert war, denn es war der einzige komplett freie Tag von V. , den wir zusammen hatten und ich hatte wirklich gedacht, wir machen da etwas wirklich Schönes! Es stellte sich dann heraus, dass ihr der Nachbar schon gesagt hatte, dass man das alles nicht zu Fuß ablaufen könne – V. meinte dann, am WE würde sie den Kopf abschalten und ihr wäre alles egal – hauptsache etwas anderes sehen.. Wir sind letztlich wieder am Hafen gelandet und haben uns dort in ein Café gesetzt – hatten schon gesehen, in San Pedro muss grad die Welt untergehen – es wurde schwarz und schwärzer, breitete sich immer mehr aus, Sturm kam auf ... der Cafébesitzer kassierte und meinte, er würde jetzt schließen, aber wir könnten ruhig noch sitzen bleiben. Als wir uns umsahen, bemerkten wir, dass alles um uns rum in Aufbruchstimmung war – plötzlich fing es auch noch an zu gewittern! Wir sind dann ein paar hundert Meter wieder ins „Landesinnere“ gejoggt und haben uns in einen Burger King gerettet, bevor das Unwetter losbrach. Wir hatten richtig Angst, das die letzte Fähre nicht fuhr! Ich hab echt ein paar „heiße“ Fotos vom Unwetter gemacht und einen kleinen Film gedreht – war schon richtig bedrohlich, das Ganze!
Die Fähre fuhr und ich habe lange nicht mehr so gefroren, wie dort! Wir hatten ja ganz luftige Sachen an, es regnete und war kalt geworden und die Fähre besaß nur ein kleines Dach – keinen geschlossenen Raum – es war also eine lange halbe Stunde!
Auch Sonntags sah es in San Pedro wieder nach Regen aus, so dass ich beschloss, mit V. zusammen die „Jungs“ abzuholen, die dann den Rest der Woche mit uns verbringen würden. (Zur Info: das habe ich VOR meiner Buchung nicht gewusst – hätte sonst meinen Urlaub verlegt, da ich schon wusste: wir sind total verschieden und das könnte anstrengend werden). Mit den Jungs sind wir dann nach Elche, eine wunderschöne Stadt in der Nähe von Alicante. Elche ist berühmt für seine Palmengärten, die sich durch die ganze Stadt ziehen und hat eine schöne Altstadt. Wir sind in den berühmtesten hinein – es war wirklich überwältigend und ich kam mir vor wie im Urwald! Palmen aus allen Ecken der Erde und außerdem gewaltige Kakteen. Hier mal ein Suchbild – wo bin ich?

Kaum zu Hause, zog sich R. bis auf seine weiße, leicht durchsichtige U-Hose aus, holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank und fühlte sich zu Hause! War ein richtig toller Anblick, wie er sich so den Bierbauch tätschelte und total „coole“ Sprüche von sich gab. Dieser Anblick bot sich mir von nun an schon zum Frühstück – nur die U-Hose und das Getränk (mal war's halt Whiskey oder Rum/Cola) wechselte. D., der andere Mann, war ähnlich gestrickt, allerdings hatte er eigentlich immer ein T-Shirt an und trank nicht ganz so viel.
Ihr hört schon, das war nicht meine Welt, so etwas kenne ich nicht und das war mir auch einfach zu viel – zumal mich das Gerede und Zergen dann gestört hat, was zwangsläufig nach einem ganzen Tag saufen entsteht.
Sonntag abend habe ich die beste Paella meines Lebens gegessen – und zugleich auch meine letzte! Mir ist es nun schon das 2. Mal passiert, dass ich Paella nicht vertragen habe – nur in Spanien war es so schlimm, dass ich die ganze Nacht im Bad war und mich wieder und wieder erbrochen habe und einen ganz furchtbaren Durchfall hatte. Ich habe wirklich irgendwann geglaubt, ich müsse V. wecken und zum Arzt! 2 Tage später hatte ich dann sogar Muskelkater vom Zusammenziehen der Muskeln beim Erbrechen ... nee, nee, das war wirklich nicht schön!!!
Dienstag war dann mein erster richtiger Strandtag, den ich sehr genossen hab. Ich lag unter Palmen am Strand und mir ging's einfach gut – ein lauer Wind wehte – einfach herrlich! Leider habe ich mir total unbemerkt an den unmöglichsten Stellen einen dicken Sonnenbrand eingefangen :-(
Mittwoch abend waren wir in Cartagena, eine größere Stadt in der Nähe, wo V. sich ein Tattoo hat stechen lassen. Ich habe mir währenddessen ein bissl die Stadt angeschaut und anschließend sind wir einen kleinen Berg hinauf, von wo wir einen schönen Blick hatten. War schon der Hammer – das Haus, das nun unterhalb von uns lag, hatten wir vorher von der Hafenseite aus schon gesehen – ein richtig schönes Haus ... tja, von hinten haben wir uns richtig erschrocken – es sah absolut schmuddelig aus, alles grau in grau, keine Pflanzen nix – die reinsten Hinterhöfe... So um 22 h sind wir dann in V.'s Lieblingsrestaurant eingekehrt. Dort war es ausnahmsweise einmal richtig schön und die Tappas waren auch super-lecker! Dort habe ich dann auch von euch erzählt, und dass ein paar von euch nun in Deutschland grad beim Spanier Tappas essen sind

Ich habe so betont, dass es die Ausnahme war, weil ich in dieser Ecke von Spanien gelernt habe, dass die Spanier zumindest dort nicht so viel Wert auf die Einrichtung des Cafés, der Kneipe oder des Restaurants legen – meist ist es ziemlich nüchtern und kalt oder wirklich hässlich eingerichtet – dafür sind die Spanier total nett und das Essen ist meist gut! Kann man halt nicht mit schön Essen gehen in Deutschland vergleichen!
Donnerstag war wieder Markttag und somit gab's wieder das sau-leckere Hähnchen

Freitag bin ich zum Naturschutzgebiet, Dünenlandschaft mit ganz vielen Pinien, Palmen, Kiefern, Seevögeln, Salzseen, Flamingos... Erst hat es ein bisschen genieselt, das gab sich aber schnell. Es war richtig schön dort – nur hatte ich mich etwas verschätzt was die Wegstrecke anging. Bin um 12 h los, hatte grad gefrühstückt und nur ein paar Kekse für unterwegs mitgenommen – konnte ja nicht ahnen, dass ich erst um 20:30 h wieder zu Hause sein würde!!! Aber der Reihe nach: habe das Naturschutzgebiet durchstreift, mich dort 2 Stunden an den Strand gelegt und bin dann Richtung dortigen Hafen, wollte endlich ne kalte Cola und ein bisschen was essen – da war es 17 h. Leider war dort nur ein richtig vornehmes Restaurant, in welches ich in meinem Wanderoutfit nicht hineinwollte. Ich wollte grad meinen Weg von mittags wieder zurück, da sah ich, dass man vom Hafen aus am Strand anscheinend auch wieder zurück konnte. Da ich mittags an einer Hauptstraße entlang ging, war das natürlich sehr verlockend. Nachdem ich ein paar Leute mit Händen und Füßen gefragt hatte (mit Englisch kam man dort nicht weit!), ob ich auch dort ankomme, wo ich hinwill, stapfte ich also los. Vorher merkte ich schon, dass sich da wohl Blasen unter den Füßen ankündigten – obwohl ich meine Walkingschuhe anhatte! Ich bin also am Strand entlang und freut mich des Lebens – bin dann irgendwann mal „rechts ab“ in Richtung „Deich“ (kann das nicht besser beschreiben, auch V. nannte es so – war wirklich wie ein Deich, zu beiden Seiten Meer und am Anfang und am Ende eine uralte Windmühle) , wo ich hinwollte und sah schon die ersehnte Windmühle im Gegenlicht. Geschätzte 10 min. von der Mühle entfernt habe ich realisiert, dass ich dort nicht hinkommen konnte, da alles eingezäunt war. Ich kehrte also wieder um und benötigte dann noch einmal eine Stunde, um endlich an der Mühle anzukommen. Von da aus waren es noch einmal 1,5 h Stunden bis zu Haus – wobei ich mich prompt noch in den 1000 Gassen und den ewig gleichen Häusern verlaufen hatte. Das Ende vom Lied waren riesige Wasserblasen unter den Füßen, von denen 1 aufging, als ich endlich geduscht und gestriegelt mit den Jungs und V. auf dem Weg in die Tappas Bar war. Nach dem Essen zogen die 3 in die nächste cocktailbar weiter – ich bin nach Hause „gekrochen“ - ging echt gar nix mehr!
Am nächsten Tag haben wir die Jungs verabschiedet, die wieder abflogen und wir waren dann noch einmal Sonnenbaden am Strand. Leute, geht nie mit noch frischen Blasen ins Salzwasser!!! Zumal ich, bis ich endlich Wasser bis zu den Hüften hatte und schwimmen konnte, ca. 100 m im Wasser waten musste!
Sonntag mittag ging's dann auch für mich wieder zum FH. V. fuhr wieder nach Hause und ich wollte durch die Kontrollen in den Duty-Free Bereich, als mich die kontrollierende Angestellte aufhielt und mir klar zu machen versuchte, dass mein Abflugtag erst am nächsten Tag sei! Mich durchfuhr es eiskalt – gsd hat sich das dann aufgeklärt – die Gute hatte sich schlichtweg vertan! Warum sie allerdings die anderen Leute durchließ, auf deren Tickets ja auch der 18.05. stand, war mir schleierhaft!
Fazit: ich habe mich trotz allem richtig gut erholt. Mit den Jungs (beide 47


Es war außerdem mal ganz neu für mich, ein Land nicht in einer Touri-Gegend kennen zu lernen und manchmal fühlte ich mich schon hilflos, wenn ich was essen wollte, mich aber niemand verstand

San Pedro del Pinatar ist ganz nett – wenn meine Freundin dort nicht gewohnt hätte, wäre ich aber nicht dorthin gefahren und würde es auch nicht unbedingt weiterempfehlen.