Bei Ausgrabungen in Israel wird eine sensationelle Entdeckung gemacht: Nahezu unversehrte Handschriften, die seit fast 2000 Jahren in Tonkrügen verborgen sind. Benjamin Messer, ein junger amerikanischer Experte für die Entzifferung alter Handschriften, erhält den Auftrag den Text zu übertragen. Innerhalb kürzester Zeit ändert sich sein Leben auf dramatische Weise. Wirkt der Fluch des Moses, mit dem die Schriftrollen einst belegt wurden, immer noch?
Meine Meinung zum Buch
Ich muss vorausschicken, dass ich nicht das Buch gelesen, sondern das Hörbuch gehört habe. Von jeher Fan unheimlicher und mystischer Literatur, machte mich der Titel neugierig, insgesamt 8 CDs versprachen einige Stunden Unterhaltung und ein preiswertes Angebot des Weltbild-Verlags kam begünstigend hinzu

Im Wesentlichen wird die Lebensgeschichte des David Ben Jonah, eines Juden im ersten Jahrhundert nach Christus, erzählt, die sich Ben Messer bei der Übersetzung der Schriftrollen nach und nach erschliesst. Während Ben die Rollen übersetzt, fühlt er, ein Jude, der sich aber vom Glauben abgewandt hat, sich immer mehr in den Bann des geheimnisvollen Schreibers gezogen, bis dieser sein gesamtes Leben beherrscht. Und genau so, wie Ben Messer jeder neuen Schriftrolle entgegenfiebert, um das Geheimnis um David Ben Jonahs schändliche Tat, von der gleich in der ersten Rolle erzählt wird, zu lüften, ging es mir schon bald auch - ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Dabei spielt m.E. ein grosses Thema eine Hauptrolle: Die Suche nach der eigenen Identität. Barbara Wood versteht es dabei gut, die Zerrissenheit von Ben Messer durch die Verbindung von drei Zeitebenen - Frühchristentum, Judenvernichtung während des Holocaust und das Amerika der Gegenwart - sowie die Auswirkungen von Verfehlungen gegen die strengen Regeln des Glaubens nachvollziehbar zu verdeutlichen.
Barbara Wood lässt das Jerusalem unmittelbar nach Christus' Tod lebendig und anschaulich auferstehen. Und auch wenn es bisher keine authentischen Belege für die Geschehnisse im 1. Jahrhundert gibt, könnte es doch gut so gewesen sein, wie es im Buch geschildert wird. Und so waren für mich persönlich eigentlich eher die Schilderungen aus dem 1. Jahrhundert das eigentlich Interessante des Buches. Aber da mag jeder Leser andere Prioritäten haben.
Mein Fazit: Ein durchaus lesenswertes Buch.