
Sie alle hören auf ihre Namen und kommen immer brav und neugierig angesaust, wenn ich sie rufe. Zu meiner persönlichen Erheiterung klappt das auch echt einzeln. Sam wird gerufen - nur Sam kommt. Sam und Frieda werden gerufen, Sam und Frieda kommen! Selbst Tristan, der immer ein wenig eigen ist, hört vorzüglich auf seinen Namen. Wenn Gäste kommen, sehen die allerdings meist nur Frieda, weil die Jungs doch sehr schüchtern sind und dann nicht aus "ihrem" Zimmer kommen mögen. Müssen sie ja aber auch nicht.
Sie verstehen sich untereinander wunderbar, wobei Frieda das Bäumchen wechsel Dich ist. Die Jungs verbindet eine tiefe Liebe unter Männern, so eine, die wortlos und nur mit Blicken funktioniert. Das ganze Kumpelpaket eben. Sam liebt Frieda abgöttisch und kuschelt sehr gern mit ihr. Tristan ist eher ambivalent ihr gegenüber eingestellt, weil eigentlich mag er sie, aber dann muss er ja auch immer wieder mal eifersüchtig sein, weil sie zu viel von mir in Anspruch nimmt. Aber es wird besser, inzwischen spielen sie doch fast täglich auch miteinander, letztens habe ich sie dabei erwischt, dass sie sich gegenseitig putzten.
Frieda kann bisweilen sehr nervig sein. Wenn sie spielen will, dann triezt sie die Jungs so lange, springt sie an, beißt sie in den Nacken ... und das in Endlosschleife, bis sie dann reagieren. Kriegt sie es mit gleicher Münze heimgezahlt (und die Jungs sind wirklich nett zu ihr, Krallen werden nie ausgefahren, die Bisse bleiben spielerisch!), dann faucht sie ganz laut und läuft sofort zu mir, auf dass ich sie beschütze. Sie ist da schon sehr Mädchen, finde ich.

Little Miss Frieda ist und bleibt der Sonnenschein. Allerdings ein pubertierender. Oder sie hat mit weiblichen Hormonschwüngen trotz Kastration zu kämpfen, wer weiß das schon? Derzeit ist ganz trendy, sich mit provokantem Blick in meine Richtung irgendwo hinzubegeben, wo sie sicher weiß, dass sie nicht sein soll. Wenn ich dann schimpfe, nörgelt sie zurück! Lauthals und sehr zickig!

Sie folgt mir auf Schritt und Tritt, ist meine stetige Begleiterin, mein Schatten. Sie folgt mir unaufgefordert, und wenn ich 10 x vom Wohnzimmer in die Küche gehe und wieder zurück - sie trabt fröhlich hinterher. Dafür kann sie stundenlang (!) auf der Fensterbank sitzen, unsere Vogelfutterstelle beobachten und den Vögeln dabei die Welt erklären. "FLUGVERBOT! Keiner fliegt hier mehr ohne meine Erlaubnis! Ich bin EM-PÖRT!". Sie schnattert und schnarzt fast wie die Stare draußen, höchst erbost und das über STUNDEN. Am meisten belöffelt sie die Taube, die gern vor unserem Haus auf der Laterne sitzt. Die geht irgendwie gar nicht, für die hat sie ein spezielles Vokabular.

Sie spielt von früh bis spät, mit allem, was sie irgendwie transportieren und pfotelnder Weise vorwärts bewegen kann. Sie apportiert Papierknübbelchen wie ein Hund. Ich muss es werfen, sie jagt es, nimmt es in den Schnabel und bringt es zurück. Wenn man mitmacht, geht das gern mal 2 Stunden lang so. Sie scheint eine unendliche Energie zu besitzen. Ebenso viel Liebe hat sie aber auch zu geben. Sie schnurrt und kuschelt, wann immer sie nur kann. Frieda ist eine Wohltat für die Seele, weil sie mich und uns mit all ihren Kapriolen auch immer wieder zum Lachen bringt.
Sam ist gewiss derjenige, der am allerliebsten hier wohnt. Man sieht ihm an, wie glücklich und zufrieden er mit seinem Leben ist. Aus dem schüchternen Schranksitzer ist ein stolzer schwarzer Kater geworden, der total gerne spielt, unglaublich albern und lustig ist und alles frisst, man sich ihm bietet. Und - er schmust total gerne. Wir sind inzwischen so weit, dass ich ihn immer anfassen darf, wenn er irgendwo liegt. Läuft er, sitzt er - dann bitte nicht. Dann läuft er weg, aber auch nicht mehr so panisch. Wenn ich ihn dann streicheln darf, schnurrt er laut wie ein Mopped und dreht sich sofort auf den Rücken. Seit neuestem schnurrt er bei den Futtervorbereitungen. Während ich das Futter in die Näpfe tue, läuft er laut schnurrend um Tristan und Frieda herum, und das tiefe Brummen ertönt bis zum Ende der Fütterung. Er verkörpert das Wort Zufriedenheit in aller Deutlichkeit.
Kürzlich war nachts ein Geräusch auf unserer Terrasse, es klang so, als wäre etwas umgefallen. Wir lagen schon im Bett und die drei Katzen schossen allesamt an die Treppe gen Haustüre. Allen voran Sam, der dabei lauthals knurrte wie ein Hund!



Tristan ... der schöne, sanfte und sensible Tristan schließt sich sehr langsam und Stück für Stück auf. Er ist leider gar zu schnell beleidigt, wenn man ihn nur mal nicht schnell genug beachtet, dann ist er für den ganzen Rest des Tages pikiert. Wir haben jetzt aber inzwischen unsere Rituale entwickelt, bzw. er hat einige Dinge vorgegeben und ich habe mich darauf eingelassen. Saß er anfangs gern auf meinem Schoß, so möchte der erwachsene Kater das bitte nicht mehr. Aber er hat eine Kuschelecke im Haus, in die er mich dann brubruueend lockt, und da wirft er sich dann auf den Boden, kuschelt die Wand an, rollt sich vor mir herum - da soll ich dann bitte streicheln und kuscheln, gern auch ewig lange. Bis er halt keine Lust mehr hat. Das geht aber natürlich nur an dieser einen speziellen Stelle im Haus und nur dann, wenn ER es möchte. Ich spiele das mit, es kostet mich ja keinen Aufwand und er ist danach ein wirklich glücklicher schöner roter Kater.

Sam hat eine eingebaute Uhr (die übrigens auch nach nur zwei Tagen auf Sommerzeit justiert war!) und plärrt ab 7:10 h JEDEN Morgen. In höchst wehklagendem Ton und imposanter Lautstärke. Ich stehe dann kurz auf, sortiere sie alle vor die Schlafzimmertüre und schlafe weiter. Leider beeindruckt das niemanden, das Theater wiederholt sich Tag für Tag. Wir sehen es positiv - verschlafen geht so gut wie gar nicht.

Von diesen kleinen Macken abgesehen, sind sie völlig unkompliziert und sehr bescheiden. Und bis auf wenige Ausrutscher auch sehr artige Katzen, die Haus und Mobiliar achten und Verbote respektieren. An unserem Esstisch gibt es sechs Stühle, auf die sie sich verteilen, wenn wir essen. Sie dürfen nicht auf den Tisch, das wissen sie auch, sie setzen sich einfach der Geselligkeit halber aber artig dazu, jeder hat einen eigenen Platz am Tisch. Das sieht gewiss für Außenstehende sehr ... merkwürdig aus.


Ich bin sehr sehr dankbar für diese drei tollen Katzen, die mit ihren so unterschiedlichen Charakteren mein Leben so sehr bereichern und die mir ihre Liebe so bereitwillig in so unterschiedlicher Art geben.

Ein paar aktuelle Fotos will ich spendieren, auch wenn Sam dabei immer zu kurz kommt. Schwarze Katzen lassen sich irgendwie ungleich schwieriger fotografieren, finde ich!

Thema dieser Fotoserie ist "Die Kissenschlacht" ... wir bekamen ein Osterpaket mit Baldriankissen ...





Merke:
Wenn zwei sich streiten ... freut sich der Dritte!

Ende gut, alles gut!
