Keine Katzenflüstermeinung, sondern nur Gedanken im Hinblick auf Katzenverhalten...
1. Der Dünne ist ja extremst schmusig. Komisch finde ich nur, dass er, wenn ich z.B. auf dem Fußboden sitze, immer an meinem Rücken klebt. Ich kann ihn dann mit der Hand überhaupt nicht kraulen. Warum macht er das?Das verstehe ich nicht so ganz. Der Kater liegt hinter Dir an Deinem Rücken, so dass er nicht gekrault werden kann ? Dann will er nicht gekrault werden, sondern schätzt einfach nur die Nähe seines Menschen. Vielleicht kann er die Position auch nicht richtig einschätzen, eben, dass er nicht gekrault werden kann in dieser Entfernung ? Ich tippe eher auf Erstgenanntes.
2. Beide schmeißen sich auch gern auf den Rücken und lassen sich von mir den Bauch kraulen - stundenlang, allerdings wird der Dicke dann manchmal ganz schön aggressiv und beißt mich dann. Ist das sein Zeichen, dass ich aufhören soll?Ja und nein. Zum Einen ist es ein Privileg, dass sich ein Tier auf den Rücken legt, um sich kraulen zu lassen. Es ist eine Position, die Katzen höchst angreifbar macht, ein Vertrauensbeweis, den wir Menschen oft gar nicht mehr richtig einschätzen können. Wenn es genug ist, dann kann eine Geste, vom Menschen nicht rechtzeitig gedeutet, schon zu einem Pfotenhieb oder auch leichtem Biss führen. Doch es kann auch bedeuten, dass dem Tier in dieser Rückenlage plötzlich bewusst wird, dass es hilflos wäre im Falle eines Angriffs. Hör einfach auf zu kraulen, wende Dich ab und lass sie wieder kommen, wenn sie möchten.
3. Sobald sie gefressen haben, raufen sie miteinander - wie merke ich den Unterschied, ob es Spaß oder Ernst ist?Ernst im Sinne von ernsthaftem Disput ? Das würdest Du hören, einen Nackenbiss z. B. nimmt der Gebissene normalerweise nicht ohne Reaktion entgegen, dann gibt es eine Rangelei, in die ich mich persönlich hier schon einmal einmische. Oft reicht ein kurzes "Hört auf !", danach ist recht schnell wieder Frieden und Eintracht. Deine beiden Gonzen kommen doch ansonsten gut miteinander aus, deshalb ist Spaß und Ernst fließend, Kater testen schon mal gerne ihre Macht aus und Tobereien arten aus, meist harmloser, als es uns Menschen vorkommt.
4. Wenn ich den Dicken auf dem Arm habe, muss ich mit ihm (wie mit einem Baby) schaukelnd durch die Wohnung gehen und ihm alles zeigen, was wir so haben. In Abständen schmiegt er dann seinen Kopf an meinen Hals / an meine Wange. Und urplötzlich ist er wieder total frech, will vom Arm runter und kuckt mich ganz frech an...Er hat dann einfach genug, lass ihn runter und machen, was er tun möchte. Für eine Zeit lang ist das Getragenwerden kuschelig, doch dann reicht es irgendwann. Zumal es ja auch ein Beweis von Vertrauen ist, dass er sich überhaupt hochnehmen lässt. Bei uns hier geht das nur bei zwei Tieren, allerdings nicht von mir, da würden sie gallig werden. *zwinkert*
5. Der Dünne mag überhaupt nicht getragen werden. Ich hab schon alle möglichen Tragearten ausprobiert, neee, das geht nur ganz kurz und dann muss ich ihn runterlassen.
Außerdem ist er, wenn er draußen ist, total ängstlich mir gegenüber. Er kommt dann zwar bei mir an, aber wenn ich mich runterbeuge, zuckt er manchmal zurück.
In der Wohnung ist er nicht so.Siehe oben, manche Tiere schätzen Getragenwerden überhaupt nicht. Draußen und drinnen sind völlig unterschiedliche Gegebenheiten, weil drinnen eine Katze oft in kindliche Verhaltensstrukturen fällt. Nähe und Geborgenheit, fast wie bei Katzenmama damals, keine Feinde, nichts, was es zu verteidigen gilt, während draußen in der Freiheit ein ganz anderes Gesetz gilt. Es gibt ein gutes Sprichwort, das sinnbildlich heißt "Wenn Du mit einem Hund nach draußen gehst, dann ist er dort immer in Deiner Nähe, weil Du sein Freund bist. Wenn Du mit einer Katze nach draußen gehst, dann schaut sie Dich beim Gehen an als Freund, doch dann ruft die Freiheit und der Freund ist zur Zeit aus den Gedanken." Es ist also alles so, wie es Katzen tun.
