
Die Truppe ist nach wie vor eine schöne Einheit, jeder tobt mit jedem, jeder kuschelt mit jedem, alle sind gern zusammen, jeder zieht sich aber auch mal für eine Weile zurück vom Trubel. Ich komme mir vor, wie die Rattenfängerin von Hameln in Neuauflage, denn sobald ich einen Fuß aus dem Zimmer setze, folgt mir eine Kavalkade Katze.

Jetzt, als es mir so richtig schlimm schlecht ging mit meinem Fieber, haben sie abwechselnd Wache geschoben - wie schon einst Linus und O'Melley. Frau Frieda war fast durchgehend 24 h bei mir. Sie ist wirklich gerade mal kurz zum Futtern, Trinken und für dringende Klogänge von meiner Seite gewichen. Sehr rührend, das muss ich mal so sagen. Sie muss überhaupt sehr klare Instruktionen von Linus erhalten haben, denn sie hat im Prinzip bereitwillig alle Aufgaben von ihm übernommen und sieht sich ohne Zweifel als meine Schutzkatze!
Da drei Katzen ein wenig schwierig zu beherrschen sind, bade ich allein. Also, badete ich allein. Frau Frieda hat sich regelmäßig vor die Badezimmertüre gesetzt und bis zu 30 Minuten lang in schauderlichsten Tönen die gänzlich unglückliche Katze gegeben. Seit ein paar Tagen lasse ich sie dann rein. Sie setzt sich ganz still in eine Ecke, wo sie mich in der Wanne liegen sehen kann, und passt dann von dort auf mich auf. Wie lange es auch dauern mag, da ist sie schmerzlos. Aber dabei sein, das muss sie schon.

Sam hat jedoch psychisch gesehen sicherlich die größten Fortschritte von allen gemacht. Saß er Ende Oktober 2010 noch eingeschüchtert in selbstgewählten Verstecken, zuckte er bei jedem Geräusch zusammen und suchte das Weite, so ist Sam heute zwar noch vorsichtig, aber von seiner Neugier, seiner Verfressenheit und Tristan und Frieda geleitet ein relativ normales Mitglied unseres Haushaltes.

Ganz neu ist, dass ich ihm nicht nur mal so quasi zufällig über das Fell streicheln darf, sondern in ruhigen Momenten (die ausschließlich ER festlegt), darf ich dann auch wirklich überall mit meinen Händen hin. Ohne Witz, ich habe es getestet - wenn er einmal ja gesagt hat und schnurrt, kann ich ihm sogar einen Finger ins Ohr stecken, ohne dass er murrt.

Da mein Mann das gar nicht glauben kann, habe ich zwei Beweisfotos geschossen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:
Sam in totaler Verzückung:

Sam zeigt Kehle, Bäuchlein, alles ganz freiwillig. Und offenbart dabei einen dicken Püschel weißer Haare unter dem Bauch!


Die Perspektive ist übrigens ungünstig - er ist nicht so dick, wie es aussieht.

Tristan war nicht in Model-Laune, deswegen gibt's nur noch ein aktuelles von Frieda, unserem Goldmädchen:
