Gartentiere - Wir haben eine neue Mitbewohnerin ...

[Tigo]

Vor einigen Tagen sah ich einen Greifvogel in der Haselnuss meinem Fenster gegenüber sitzen. Majestätisch, hübsch, imposant! Ein zur Hilfe genommenes Fernglas und ein Vogelbuch belehrten mich, dass es sich um einen Sperber handelt. Und der Farbe nach ist es ein Weibchen.

Ich habe mich erstmal gefreut, ein so stattliches Exemplar in meinem Garten zu haben! Und dann hektisch überlegt, was der denn nun fressen will ... Nun ja. Ein Blick ins Buch sagte mir dann, dass er überwiegend Kleinvögel erbeutet. Und die Weibchen schaffen sogar Beute bis zur Größe eines Eichelhähers oder Buntspechts. Sie muss die Futterstelle ja hier quasi für Essen auf Rädern halten. Und ein Geschenk des Himmels.

In der Tat haben wir seit einer Weile schon relativ häufig Opfer zu beklagen. Ich sehe es ja immer nur an den Federn, die im Schnee Kunde von der Tat geben. Und in all den Jahren haben die Katzen aus der Siedlung das nicht geschafft. Damit scheint dieses Rätsel nun auch gelüftet.

Nun, was soll sie auch tun? Sie hat auch Hunger. Und was immer sie sonst jagen mag - die Felder sind unter dicken Schneedecken gefangen, da bewegt sich nichts mehr. Also liegt ihre Wahl ja nur nahe. Mein Mann beruhigt mich damit, dass sie eine natürliche Polizistin ist, die auch nur die alten/kranken/schwachen Vögel schlägt. Aber ob sie da bei dem Wetter noch wählerisch ist? Ich bezweifle das.

So sehr mich ihre Schönheit erfreut, so trauig bin ich doch um jeden meiner Piepsis, den sie kriegt. Und ich bete ganz doll zur Vogelgöttin, dass sie wenigstens meinen Paul verschont.

[der gatte]

Schau mal hier. Vielleicht mögt ihr euch an die Aufgabe trauen Mein Papa hat früher immer mal Fleisch ausgelegt. Wenn die sich dran gewöhnt haben kommen die sobald man ein paar Meter entfernt ist.

[Tigo]

Ich habe das schon überlegt, Gatte. Aber ich schätze, mein Mann wird mich dann ausweisen. Zudem haben wir so kontante Minusgrade, dass das Fleisch zu schnell durchfrieren würde. Und die Nachbarskatzen lachen über eine Plattform, die 1-2 Meter über dem Schnee liegt ... Wenn ich dann dort Draht befestige, um das Fleisch zu halten, fürchte ich um deren Sicherheit zudem.

Nein, das ist jetzt keine rechte Option für uns, fürchte ich.

Es hat ein Opfer gegeben, eine Drossel. Ich kann die Federn unter dem Baum liegen sehen. *seufz

[Tigo]

Das wächst sich jetzt echt zu einem Problem aus. Die Futterhäuschen werden kaum noch frequentiert.

Gestern war ein Mäusebussard-Paar bei uns gucken. Die haben den Apfel verzehrt, den ich für die Drosseln rausgelegt hatte.

[Rouva]

Das ist ja schon eine blöde Situation, aber natürlich haben alle Hunger bei dem Schnee, da kannst du wohl wenig machen. Bei einer Bekannten von mir hing letztens ein Bussard am Meisenknödel. Hoffentlich haben deine Singvögel für den Moment wenigstens ein anderes Plätzchen gefunden, an dem sie auch gut versorgt werden.

Liebe Grüße, Rouva

[Tigo]

Ich fülle sonst 2 x täglich die Häuschen auf. Jetzt reicht eine Füllung schon seit Montagnachmittag. Ich bin untröstlich.

Wir werden morgen mal versuchen die Futterhäuschen unter die ausladenden Äste der Kiefer zu hängen. Da dürfte auch ein Greif nicht ganz so schnell drankommen. Vor allem nicht ganz so lautlos.

Ich sehe ein, dass sie auch Hunger hat. Aber meine treuen Stammgäste würde ich dennoch gern bestmöglich vor ihr schützen.

[Rouva]

Hoffentlich klappt das mit den Häuschen unter den Ästen. Ich kann mir schon vorstellen, wie dir die kleinen Gäste fehlen. Ich bin auch etwas besorgt, weil meine neuen Meisenknödel im Gegensatz zu den vorherigen nicht so schnell verschwinden.

Liebe Grüße, Rouva