Ja, ich wollte junge Katzen. Weil man die noch erziehen kann! Doch, doch, Katzen können das Wort NEIN lernen, sie können lernen, nicht überall drauf zu dürfen. Ich liebe Katzen, aber ich lebe ja auch noch in diesem Haus. Das kann man denen alles beibringen, damit man viele Jahre glücklich gemeinsam leben kann! Hat ja schon einmal geklappt, vor 16 Jahren. Linus und O'Melley waren zwei gut erzogene Kater! Jawoll!
Frieda, Sam und Tristan erkunden derzeit das Haus. Sie haben einen großen Bereich, in dem sie den ganzen Tag sind. Und den Rest erkunden wir nach und nach. Man will die Zwerge ja nicht überfordern, nech? Heute war Terroristenfreigang bis in die Küche. Frieda entpuppte sich auch gleich als willige Haushalskatze, sie fühlte sich spontan wohl in der Küche. Ich begann zu kochen.
"Frieda, das sind nur Möhren und Kartoffeln. Das ist Menschenfutter. Stell das Schreien ein!"
"Frieda, runter da!"
"Tristan, man kriecht nicht unter die Schränke! Raus da!"
Geschepper aus dem Obergeschoss wird laut. Küche sichern, Zwerge nicht treten beim hastigen Hochlaufen.
"Sam, jeder kann mal von einer Fensterbank fallen! Kein Problem! Nächstes Mal lässt Du das Katzengrasgefäß stehen, ja?"
Dass er beim Runterrutschen auch noch die Fingeraralie geköpft hat - shit happens! Aufräumarbeiten im OG, dann fix zurück in die Küche, bevor das Fleisch anbrennt.
"Frieda, NEIN! Wir gehen NICHT auf die Küchenschränke!"
"Frieda! NEIN!"
"Tristan, lass das Handtuch bitte in Ruhe da hängen! TRISTAN!"
Ich eroberte das Handtuch zurück. Es ist doch nur ein harmloses kleines Geschirrhandtuch, das darf man nicht mit Krallen und Zähnen zum Feind erklären. Tristan ist verstimmt und tanzt Samba auf den Barhockern. Es sieht zum Schießen komisch aus.
Während ich so weiterschnibbelte, hat Frieda mich die ganze Zeit höchst erbost zugetextet. Weil sie denkt, in der Küche wird Essen gemacht. Warum kriegt die kleine putzige Katze nichts?
Es scheppert. Tristan hat einen Karton totgespielt, der ermattet umgefallen ist.
"Nein, Tristan! Ich möchte KEINE Bälle in meinen Schuhen haben, DANKE!"
"Frieda! Runter!"
Geschepper aus dem Obergeschoss ... Was lasse ich den Handfeger auch auf dem Fensterbrett liegen? Meine Sünde ist mir spontan von allein eingefallen. Mist, Küchentüre offengelassen! Schnell wieder runter.
"Frieda, fein, Du warst ja artig!"
"TRISTAN! Runter da!"
Ich brauche jetzt einen Schnaps. Ich werde mich damit trösten, dass es höchstens 8-10 Jahre dauert, bis sie ruhiger werden. Höchstens!
Aber wenn sie dann heute Abend wieder so gemütlich auf meinem Schoß liegen und schnurren, dann senkt sich ohnehin der Schleier gnädigen Vergessens über alles andere.
Wir versuchen jetzt mal gemeinsam den Staubsauger zu bedienen. Und wenn Frieda nervt, mach ich die Waschmaschine an. Das findet sie nämlich sehr spannend. Und empörend. Sie will, dass ich die kleine Tigerkatze rauslasse, die sie im Bullauge ganz klar und deutlich erkennt!
Prost!
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