|
von Amperdrache » 24. Februar 2010, 17:20
Hallo liebe Katzenverwöhner/innen, mein Kater Merlin wird nun bald 1/2 Jahr alt, soll dann kastriert werden und spätestens Mitte März nach draußen. Ich war in der letzten Zeit ein paar Mal mit ihm im Garten im Schnee, er ist rumgerannt, hat sich aber bald ein trockenes Plätzchen gesucht und nach höchsten 45 Minuten waren wir wieder im Haus, weil es ihn dann gefroren hat. Aber ich will ihn natürlich nach draußen lassen und er fiebert förmlich danach, maunzt viel rum und rennt von Fenster zu Fenster und ist immer vor der Hündin an der Tür, wenn ich diese in den Garten lasse. Wie habt ihr das gemacht mit den Freigängern? Erst mal auch noch unter Aufsicht rausgelassen, ich habs beobachtet, dass er höchst vorsichtig die Umgebung erkundet. Er war allerdings auch schon kurz auf der Straße, als aber ein Auto vorbeifuhr, ist er schnell in die Garage gerannt. Unsere Straße ist keine Durchgangsstraße, aber doch lang genug, dass nicht allzu langsam gefahren werden muss, wir haben keine 30 km/h Zone. Außerdem beunruhigen mich natürlich die aktuellen Katersuchaktionen, die Kater waren allerdings schon älter, ich weiß. Wie eine Glucke mit Entenküken komm ich mir langsam vor! LG AD
-
Amperdrache
-
von der gatte » 24. Februar 2010, 17:39
Das mit der Strasse hört sich nicht gut an. Eine Tempo 30 Zone würde mir eine gewisse Sicherheit geben, bei so einer Strasse hab ich gemischte Gefühle. Könnt ihr den Garten nicht "katzensicher" machen, Motto: keiner kommt rein, keiner kommt raus?
Ich (das ist aber meine ureigene Meinung) würde keine Katze da laufen lassen, wo ich nicht auch Kinder unbeaufsichtigt spielen liesse (so bis 6 / 7 Jahren) . Man kann einer Katze nicht beibrigen dass Autos gefährlich sind.
---------------------------------
Für blinde Seelen sind Katzen ähnlich. Für Katzenliebhaber ist jede Katze, von Anbeginn an, absolut einzigartig. Jenny de Vries Und alles Getrennte findet sich wieder. Friedrich Hölderlin
-

der gatte
- Real life - was ist das?

-
- Beiträge: 20859
- Registriert: 9. Dezember 2007, 11:20
- Wohnort: OWL
- Das Forum ist für mich: eine große Familie
von She65 » 24. Februar 2010, 19:30
Sehe ich ganz genauso wie der Gatte. Eine mehr oder weniger stark befahrene Straße unmittelbar vor der Haustür ist Futter für die menschlichen Errungenschaften, das wäre sehr zu überdenken.
Eine ruhige Umgebung (was die Autos angeht) ist wichtig, ansonsten sollte der Garten hoch genug abgezäunt sein, damit die Tiere ihren Freigang ohne Verletzungen oder gar Ableben erleben können. Allerdings hat es uns hier trotzdem nicht davor bewahrt, ein Tier zu verlieren - trotz ruhiger Wohnsiedlung - weil es immer Idioten gibt, denen selbst eine 30 kmh-Zone nicht bewusst ist. Immerhin spielen hier auch Kinder auf der Straße...
Überdenk das noch einmal, Amper, ob du Merlin bei Merli wissen möchtest, wenn solch ein Mensch des Weges kommt. *nachdenklich*
"Wenn du jeden Schmerz gespürt und alle Tränen geweint hast, wenn sie Tropfen für Tropfen auf dein Herz gefallen sind, dann kommt die Weisheit." (alte Indianische Weisheit)  Dampfen macht viel mehr Spaß ! ,-)
-

She65
- Forumslegende

-
- Beiträge: 5243
- Registriert: 31. Juli 2007, 11:49
- Das Forum ist für mich: Was genau es ist, dafür fehlen mir die Worte. Doch es fühlt sich unheimlich wohl an. ;-)
von Tigo » 24. Februar 2010, 22:39
Ich kann sehr wohl die Bedenken verstehen, die hier geäußert werden. Aber eine Katze ist ein freilebendes Tier. Sie hat - sofern nicht anders vom Menschen beschränkt - den Drang nach draußen. Das ist ihr Leben. Inklusive aller Gefahren.
Unsere Stallkatzen sind Freigänger und auf Dorfstraßen unterwegs, in denen auf keinen Fall jemand in Puncto Geschwindigkeit Rücksicht kennt oder nimmt. Sie sind jetzt im 7. Jahr bei uns. Unsere liebe Heidi-Katz wurde damals in der Hofeinfahrt überfahren.
Es gibt keine Gewähr dafür, dass nichts passiert. Aber eine Katze, die ihren Freigang offenbar haben mag, deswegen zu kasernieren, halte ich auch nicht für artgerecht.
Reagiert er positiv auf irgendwelche Geräusche? So z. B. Klappern mit einer Dose Trockenfutter oder so? Dass Du ihn quasi rufen kannst, wenn Du ihn sehen willst? Ich würde in der Tat anfangs mit ihm rausgehen, versuchen ihm die Grenzen seines Reviers zu erklären und das Heimkommen immer mit Futter versüßen.
-

Tigo
- Real life - was ist das?

-
- Beiträge: 16488
- Registriert: 28. Juli 2007, 12:15
- Wohnort: ... alles watte siehs is ... Oberhausen!
von Amperdrache » 24. Februar 2010, 23:00
Danke für die Antworten. Wie gesagt, es ist keine Durchgangsstraße und er ist davongelaufen, als ein Auto vorbeifuhr und ich bin der Meinung, dass sich Katzen sehr wohl der Gefahr durch Autos bewusst sind. Mein Freund hat 2 Katzen, er wohnt am Ende einer Ortschaft, da wird entweder schon Gas gegeben, weil ja gleich die Ortsgrenze erreicht ist, oder die Autofahrer sind noch nicht auf 50 Sachen herunten, weil der Ortsrand eben überfahren ist. Er hat einen Parkplatz gegenüber seinem Grundstück, die Katzen warten jeden Abend auf ihn und begleiten ihn über die Straße.
Das war auch nicht meine Frage, ob ja oder nein, ich werde ihn rauslassen, auch die Katze meiner Tochter war draußen und es ist nix passiert.
Hab leider jetzt keine Zeit mehr - ein anderes Mal mehr.
LG AD
-
Amperdrache
-
von She65 » 24. Februar 2010, 23:50
Ach Tigo... Dass Katzen Freigang benötigen, um ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, das ist nicht zwangsweise so. Wenn sie es nicht kennen, genügend Raum im Haus zur Verfügung steht mit allem, was sie benötigen, dann ist es schon ein guter Platz für ein Leben nach ihren Vorstellungen. Freigang, wenn Katzen ihn nicht kennen von kleinauf, werden sie auch nicht vermissen. Es sei denn, sie streben nach draußen, weil sie die Umgebung durchs Fenster auf Dauer nicht spannend genug finden und sie eben nach draußen wollen. Es hängt immer von den jeweiligen Persönlichkeiten, ihrer Erfahrung ab und setzt voraus, dass die entsprechenden Voraussetzungen draußen auch stimmen. Meine Antwort vorhin war sicherlich emotional, keine Frage. Ich bin immer noch traurig und entsetzt, dass es Merli in dieser Umgebung hier, die wirklich friedlich ist, nicht einmal ein paar Jahre geschafft hat, ohne überfahren zu werden. Also sachlich wieder: im Gegensatz zu Hunden sehen uns Katzen nicht als "Begleiter"draußen, weil ihre Strukturen gänzlich anders sind. Sobald sie ein Objekt der Begierde gefunden haben draußen ist der Mensch nicht mehr wirklich präsent - außer, man hat eine sehr enge Bindung, doch die wird spätestens beim Versuch des Fangens eines Beutetieres sehr in den Hintergrund gerückt.  Beim ersten Mal draußen geht man mit, ruft ihren Namen und lässt sie erkunden... bis man ihnen nach einiger Zeit wieder zeigt, wo das Heim ist, wo es Futter gibt, wie man dort hineinkommt (Katzenklappe etc.). Futterschüsselklappern oder das Nennen des Namens ist auch das, was wir hier praktizieren. Bin doch kein Katzeneinsperrer, doch schon darauf bedacht, die Gefahren soweit es geht auszuschalten. 
"Wenn du jeden Schmerz gespürt und alle Tränen geweint hast, wenn sie Tropfen für Tropfen auf dein Herz gefallen sind, dann kommt die Weisheit." (alte Indianische Weisheit)  Dampfen macht viel mehr Spaß ! ,-)
-

She65
- Forumslegende

-
- Beiträge: 5243
- Registriert: 31. Juli 2007, 11:49
- Das Forum ist für mich: Was genau es ist, dafür fehlen mir die Worte. Doch es fühlt sich unheimlich wohl an. ;-)
von Tigo » 25. Februar 2010, 00:07
She, ich benötige wirklich wirklich keine Belehrungen über das Wesen von Katzen - ich lebe seit über 30 Jahren mit ihnen.  Wir alle müssen als Besitzer von Tieren darauf achten, dass es nicht am Ende unser Egoismus ist, der sie reglementiert. Auch Angst um sie (so verständlich sie auch ist) ist am Ende nur eine egoistische Emotion. Amper - unser Kater Kimba wurde 18 1/2 Jahre alt. Als Freigänger mitten im Ruhrgebiet.  Haben wir von Deinem liebenswerten Gefährten schon Fotos hier gesehen? *grübel*
-

Tigo
- Real life - was ist das?

-
- Beiträge: 16488
- Registriert: 28. Juli 2007, 12:15
- Wohnort: ... alles watte siehs is ... Oberhausen!
von robbie_karotte » 25. Februar 2010, 07:46
Unsere Katzen sind Freigänger. Männe wurde als Freigänger aus dem Tierheim geholt und Mietzi war vom Vorbesitzer bereits ausgesetzt worden und hatte eine ganze Woche draussen gelebt, bevor wir sie gefunden haben. Anfangs sind beide Katzen relativ nah beim Haus geblieben, haben sich Rückzugsmöglichkeiten gesucht und dann nach und nach das Revier vergrössert. Normalerweise kommen sie, wenn sie gerufen werden (vor allem zu Fütterungszeiten), aber es kann durchaus schon mal vorkommen, dass sie etwas Interessanteres draussen finden und dann mal nicht kommen. Das ist dann die Zeit, wo wir als Dosenöffner mal etwas unruhiger werden. Aber ich kann meine Katze nicht vor allen Gefahren beschützen und auch Katzen, die nur im Haus leben, haben deshalb keine Garantie, dass sie uralt werden. Lass ihn nach der Kastration einfach zunächst dann raus, wenn du da bist und irgendwann kannst du ihn auch komplett draussen lassen, wenn er das so will.
Ich nehme auch das Krokodil und tausche es dann gegen einen Panther um!
-

robbie_karotte
- Real life - was ist das?

-
- Beiträge: 11825
- Registriert: 30. Juli 2007, 06:29
- Das Forum ist für mich: jede Menge neuer Freunde
von Alpha1 » 25. Februar 2010, 11:53
Ich bin hier ganz bei Tigo.
Bei uns steht ja die Sache mit dem Rauslassen jetzt auch bald (wieder) an. Mimi soll ca. Ende März raus dürfen. Wir werden es so machen wie damals schon bei Lucky. Mit ihm sind wir zuerst nur mit Katzengeschirr raus gegangen. Haben ihm so die Umgebung gezeigt (unseren großen Garten, die Straße- übrigens auch am Ortsanfang/-ende -, wie das so mit den Autos ist - dass man sich da am besten in Sicherheit bringt, auch die andere Straßenseite gezeigt (dort sind unsere Garagen und der Firmenparkplatz) usw.). Später sind wir mit ihm ohne Geschirr aber gemeinsam raus. Und dann durfte er alleine gehen. Es war anfangs auch so, dass er nicht weit weg ging und sehr oft wieder kam (er konnte ja auch tagsüber zu uns in die Büroräume rein). Abends habe ich ihn immer gerufen - meist kam er sofort und habe ihn nachts drin behalten. Bis er eines Abends nicht kam. Das war eine schlimme Nacht für mich. Am nächsten Morgen kam er quietschvergnügt im Garten anspaziert. Mit der Zeit wurden seine "Spaziergänge" weiter und dauerten länger, aber er war auch immer gern bei uns, wenn wir mit draußen waren. Er wurde ein mal angefahren (Zahn raus gebrochen, Schock, Gehirnerschütterung). Seit dem war er noch vorsichtiger den Autos gegenüber. Alles in allem hatten wir den Eindruck, er war draußen glücklich. Das war seine Welt.
Und genau so werden wir es bei Mimi auch wieder machen. Obwohl ich auch Angst habe, dass ihr etwas zustoßen könnte. Aber das gehört dazu.
Mein Kind kann ich auch nicht einsperren aus Angst dass etwas passiert. Aber ich kann es auf mögliche Gefahren hinweisen ohne alle verhindern zu können. Mein Sohn geht z. B. gern schon mal von der Garage aus los (während ich diese noch schließe) und über die Straße zum Haus. Er weiß mittlerweile, dass er am Straßenrand anhalten und erst nach den Autos schauen muss und macht das auch. Kann dies aber auch mal vergessen und einfach rüber rennen, wenn er etwas anderes im Sinn hat oder drüben etwas/jemanden sieht.
Liebe Grüße Alpha
-

Alpha1
- Forums-Inventar

-
- Beiträge: 3077
- Registriert: 13. März 2008, 10:26
- Wohnort: Erzgebirge
- Das Forum ist für mich: eine lieb gewonnene Gemeinschaft
von She65 » 25. Februar 2010, 16:58
Schade, Tigo, dass du es als Belehrung gelesen hast. Ich dachte, dass wir uns inzwischen gut genug kennen, dass du meine Zerrissenheit bei diesem Thema spüren konntest. 
"Wenn du jeden Schmerz gespürt und alle Tränen geweint hast, wenn sie Tropfen für Tropfen auf dein Herz gefallen sind, dann kommt die Weisheit." (alte Indianische Weisheit)  Dampfen macht viel mehr Spaß ! ,-)
-

She65
- Forumslegende

-
- Beiträge: 5243
- Registriert: 31. Juli 2007, 11:49
- Das Forum ist für mich: Was genau es ist, dafür fehlen mir die Worte. Doch es fühlt sich unheimlich wohl an. ;-)
| |