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Ostersonntag

Beitragvon nasenbär » 4. April 2010, 07:59

Heute ist Ostersonntag! - Wie er häufig in Deutschland begangen wird:

Der Ostersonntag ist der wichtigste Tag an den Osterfeiertagen. Am Ostersonntag freut sich die christliche Gemeinschaft über die Auferstehung von Jesus. Damit wird in die Hoffnungslosigkeit des Lebens plötzlich wieder ein Ziel oder Sinn gegeben, daß das Wirken von Jesus nicht ohne Wirkung bleibt, sondern den Menschen wieder Hoffnung gibt.

Die Feier beginnt in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag mit einem Gottesdienst. In diesem Gottesdienst wird an die Auferstehung Jesu erinnert. Symbolisch wird dies durch das Licht getan. Zunächst ist es Dunkel in der Kirche, was den Tod von Jesus bedeutet, doch durch Kerzen wird Helligkeit, was die Auferstehung von Jesus bedeutet, in den Raum und in das Leben gebracht. Nach diesem Gottesdienst erklingen die Glocken wieder, die nach dem Trauertag Karfreitag verstummt waren.

An diesem Ostersonntag gibt es neben dem ausgiebigen familiären Frühstück viele Brauchtümer die durchgeführt werden. Bekannt in Deutschland ist das Osterei suchen. Die Kinder suchen, die versteckten Eier im Garten oder im Haus. Diese Ostereier wurden in der Nacht vom Osterhasen versteckt. Mit diesem Osterei lassen sich verschiedene Spiele, wie das Osterei düpfen sein, Osterei im Berg, Ostereier blasen durchführen.

Ein alter Brauch der wieder an Bedeutung gewinnt ist das Osterreiten. Der Osterritt der Sorben, die in der Nähe von Berlin in Gebiet Brandenburg ansässig sind findet am Ostersonntag immer mehr Mitmacher. Dabei wird mit dem Kreuz auf dem Pferd um die Äcker geritten. Mit diesem Flurumritt sollte der Frühling begrüßt werden und Saat gesegnet werden, damit im Herbst reichlich geerntet werden kann. Auch die christliche Bedeutung von der Verkündung der Auferstehung Jesus Christus wird damit dokumentiert.

Das Osterfest ist heute ein Fest der Familie. Man trifft sich mit der Verwandtschaft, um dieses Fest zu feiern. Nach dem Gang zur Kirche wird gemeinsam ausgiebig gespeist. Die Kinder suchen Ostereier, singen ein Osterlied oder tragen ein Ostergedicht vor und hoffen auf Geschenke.


Bild

Ostermorgen
Die Lerche stieg am Ostermorgen
empor ins klarste Luftgebiet
und schmettert' hoch im Blau verborgen
ein freudig Auferstehungslied.
Und wie sie schmetterte, da klangen
es tausend Stimmen nach im Feld:
Wach auf, das Alte ist vergangen,
wach auf, du froh verjüngte Welt!

Wacht auf und rauscht durchs Tal,
ihr Bronnen,
und lobt den Herrn mit frohem Schall!
Wacht auf im Frühlingsglanz der Sonnen,
ihr grünen Halm' und Läuber all!
Ihr Veilchen in den Waldesgründen,
ihr Primeln weiß, ihr Blüten rot,
ihr sollt es alle mit verkünden:
Die Lieb ist stärker als der Tod.

Wacht auf, ihr trägen Menschenherzen,
die ihr im Winterschlafe säumt,
in dumpfen Lüften, dumpfen Schmerzen
ein gottentfremdet Dasein träumt.
Die Kraft des Herrn weht durch die Lande
wie Jugendhauch, o laßt sie ein!
Zerreißt wie Simson eure Bande,
und wie die Adler sollt ihr sein.

Wacht auf, ihr Geister, deren Sehnen
gebrochen an den Gräbern steht,
ihr trüben Augen, die vor Tränen
ihr nicht des Frühlings Blüten seht,
ihr Grübler, die ihr fern verloren
traumwandelnd irrt auf wüster Bahn,
wacht auf! Die Welt ist neugeboren,
hier ist ein Wunder, nehmt es an!

Ihr sollt euch all des Heiles freuen,
das über euch ergossen ward!
Es ist ein inniges Erneuen,
im Bild des Frühlings offenbart.
Was dürr war, grünt im Wehn der Lüfte,
jung wird das Alte fern und nah.
Der Odem Gottes sprengt die Grüfte -
wacht auf ! Der Ostertag ist da.
Zuletzt geändert von nasenbär am 5. April 2010, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß
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Re: Ostermontag

Beitragvon Nettsche » 5. April 2010, 11:02

Wir waren über Ostern in der Lausitz und haben uns gestern das Osterreiten angesehen. Auf Anraten unserer Wirtsleute waren wir nicht in Bautzen, sondern in Nebelschütz, einem kleinen hübschen Dörfchen. Da wir zeitig da waren, hatten wir ganz tolle Plätze zum Schauen. In dem Ort steht die Kirche wie auf einem kleinen Hügel. Von da hatte man einen tollen Blick auf das Dorf und den "Anmarsch" der Reiter. Sie kamen von zwei Seiten auf die Kirche zu, haben sich dort eingereiht und sind dann 2x drum rum geritten. Vor der dritten Runde haben sie vor dem Kirchentor Fahnen, ein Kreuz und die Jesusfigur in die Hand bekommen. Während sie das dritte Mal um die Kirche ritten, haben sie gesungen. Es waren nach Zählung eines hinter uns stehenden 140 Pferde mit Reitern. Ich sag Euch, es war toll!
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Re: Ostermontag

Beitragvon Walpurga » 5. April 2010, 11:10

Großartig, Nettsche. Da wäre ich gern dabei gewesen. Klingt nach absolutem Gänsehautfeeling. :)
Viele Grüße - Walpurga
Nach dem Regen folgt die Sonne!
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Re: Ostermontag

Beitragvon Nettsche » 5. April 2010, 11:49

Ja so war es auch. Ich hab ja so eine Prozession ohnehin noch nie gesehen. Die Pferde sahen alle toll aus. Sie waren ganz fein gemacht mit wunderschönem Zaumzeug und hatten alle eine sehr schöne Satteldecke. Die ist dunkelblau mit weißen Rändern. Jedes Pferd hatte am Schweif eine Schleife. Meist waren sie weiß mit Stickerei. 5 oder 6 Pferde hatten eine schwarze Schleife. Ich dachte mir schon, daß dies auf einen Todesfall in der Familie hinweist und Wiki hat es mir bestätigt. Ganz junge Reiter hatten ein Myrtenkränzchen am Revers, ein Zeichen für den ersten Osterritt. Es gab aber auch Herren, die hatten silberne Kränzchen für 25 Jahre. Wenn dann noch dabei gesungen (sie sangen sorbisch) wird, dann bekommt man spontan Gänsehaut.
Überhaupt ist die Lausitz wunderschön, um Ostern durch die vielen Bräuche um so mehr.
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