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Karfreitag!

Beitragvon nasenbär » 2. April 2010, 18:47

Karfreitag
Der Karfreitag ist der Überlieferung nach der Todestag Jesu. An diesem Tag werden je nach Region und Land die verschiedensten Brauchtümer gepflegt. In der katholischen Kirche findet am Karfreitag keine Messe statt, es wird daher nur ein einfacher Wortgottesdienst, (Werktagsgottesdienst), gehalten. Für die evangelischen Christen jedoch ist es der höchste Feiertag im Jahr
Begriff: Karfreitag, von althochdeutsch "kara" = Wehklage, bildete im 2. Jh. mit Karsamstag ein »biduum« des Fastens.
Geschichtlich: Die adoratio crucis (Kreuzesfeste), seit dem 4. Jh. (Jerusalem), änderte das nicht; die dabei im Westen gesungenen Improperien tauchen im 7. Jh. auf. Die Karfreitagsfeier (ältere Gestalt, größere Zahl der Lesungen; Fürbittengebete; keine eigentliche Messe) geht in der Anlage auf den griechische Werktagsgottesdienst zurück.
Die ostkirchliche Praesanktifikatenmesse hat der Westen seit dem 7. Jh. Hier war der Karfreitag im Mittelalter Kommuniontag aller, später (seit 1570) nur des Zelebranten; heute erstrebt man wieder den früheren Brauch.
In der Reformation ist der Karfreitag (Luthers »guter Freitag«) halber Feiertag mit Lesen und Predigen der Leidensgeschichte (Passionsharmonie Bugenhagens); später wird er Bußtag, in Preußen zeitweilig Konfirmationstag. Das Lesen oder Singen der Passion (Johannispassion - wie schon seit dem 4. Jh.! -, meist nachmittags) wurde in verschiedener Weise von Aufklärung und Pietismus kritisiert. Unter Lutheranern wird heute die Rückkehr zu kathalischen Karfreitagsbräuchen vorgeschlagen (kein Orgelspiel, Abräumen des Altars u. a.)
Vom Gloria der Gründonnerstagsmesse an schweigen die Glocken. An ihre Stelle treten die Oster-Ratschen oder Knarren. Ratschen sind hölzerne "Lärminstrumente" die durch wildes Wirbeln einen Höllenlärm verursachen.

Trauer, Schuld und Fisch: Karfreitag
Auf Golgatha, einem Hügel vor den Toren Jerusalems ist der Überlieferung nach Jesus gekreuzigt worden. „Kara“ ist althochdeutsch und bedeutet „Trauer“, „Klage“. Sie stehen am Todestag Jesu im Mittelpunkt. Viele Gemeinden feiern zur Sterbestunde Jesu ab 15 Uhr Gottesdienste. Die Reformatoren sahen in Jesu Tod die Erlösung aus Sünde und Schuld. Daher gilt für viele Christen der Karfreitag als der höchste Feiertag im Kirchenjahr. Christen essen am Karfreitag Fisch, eines der ältesten Symbole der Urchristen, mit dem sie sich zu erkennen gaben. Das Wort „Fisch“, griechisch „Ichthys“, enthält die Anfangsbuchstaben von „Iesos Christos Theou Yios Soter“ – auf Deutsch: „Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter“. Nach christlicher Tradition wird freitags auf Fleisch verzichtet und Fisch gegessen. Für manche ist der Karfreitag ein strenger Fastentag.
Heute wird in der österlichen Fastenzeit meist nicht mehr auf Essen und Trinken verzichtet, sondern der Gläubige konzentriert sich in dieser Zeit viel mehr auf den sinnvollen Umgang mit den Gaben Gottes und der Schöpfung. Durch das Gebet und die Besinnung auf Glauben soll das Bewusstsein geschärft werden für ein verantwortungsvolles Leben. Viele Menschen verzichten auf Fleisch, Süßes, Zigaretten, Alkohol oder andere Genußmittel. Heute sind nur noch der Aschermittwoch und der Karfreitag strenge Fastentage. Am Aschermittwoch wird traditionell Hering gegessen, als Alternative zum Fleisch. Der saure Fisch sollte den Körper entschlacken. Allerdings haben heute andere Meerestiere den "billigen" Heringsschmaus fast verdrängt. Die Fastenzeit endet heute aufgrund der Kalenderneuorganisation bereits am Gründonnerstag; trotzdem ist es bei der Sitte geblieben, am Karfreitag zu gefastet.


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Karfreitag
Autor: Franz Alfred Muth (1839-1890)

Blick` empor zum Kreuzesholze,
Was genäßt von edlem Blut!
Kannst du schau`n mit frevlem Stolze,
Wie verhaucht das höchste Gut?

Gott wird Mensch, da du zum Gotte
Werden willst, o töricht Herz!
Er, die Wesheit, wird zum Spotte,
Und die Seligkeit zum Schmerz.

Blick`zum Kreuz und seiner Liebe,
Blick`dann in dein sündig Herz,
Daß die Liebe alle Triebe
Sehnend wende himmelwärts!

Blick` zum Kreuz und nimm ergeben
Dann dein eigen Kreuz und Leid!
Aus dem Kreuze blüht das Leben,
Aus dem leid die Herrlichkeit.

Ist dem Herrn so wert dein Leben,
Weg mit Klagen, weg mit Lust!
Nur die treu dem Herrn ergeben,
Zieht er liebend an die Brust.

Blick` nur auf! Wie bald zu Ende
Ist, o Herz, das Erdenleid,
Spenden Gottes Vaterhände
Seligkeit und Ewigkeit!


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Unser heutiges Rezept: Möhren-Fisch-Ragout

Was wir brauchen:
8 mittelgroße Möhren
600 g Kartoffeln
3 mittelgroße Zwiebel
2 EL (3 g) Öl
2 TL Gemüsebrühe
600 g mageres Fischfilet (z. B. Seelachs)
2 EL Zitronensaft
3 Stiele frischer oder etwas TK-Dill
150 ml fettarme Milch
2 EL Speisestärke
evtl. 1 TL Kapern (Glas)
Salz, weißer Pfeffer

Wie es geht:
Möhren und Kartoffeln schälen, waschen und in dünne Scheiben schneiden bzw. würfeln. Zwiebel schälen und fein würfeln.
Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Zwiebel, Kartoffeln und Möhren darin andünsten. Knapp 200 ml Wasser angießen, Brühe einrühren und aufkochen. Zugedeckt ca. 10 Minuten köcheln.
Fisch waschen, trockentupfen und würfeln. Mit Zitronensaft beträufeln. Dill waschen und fein hacken.
Milch und Stärke verrühren. Ins Gemüse rühren, aufkochen und ca. 2 Minuten köcheln. Kapern zufügen, mit Salz und Pfeffer würzen. Fisch darauf legen und zugedeckt ca. 5 Minuten gar ziehen. Dill einrühren, alles abschmecken.

EXTRA-TIPP
Für eine exotische Note das Fischragout statt mit Kapern und Dill mit 2 - 3 TL Curry würzen. Ich lasse immer die Kartoffeln weg und mache dazu lieber Reis.
Lieben Gruß
Nasenbär
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Re: Karfreitag!

Beitragvon Walpurga » 2. April 2010, 21:54

Hier ist das Lied, das wir im Chor für den heutigen Gottesdienst einstudiert haben. Vielleicht eine schöne Ergänzung zu dem Text oben.
Viele Grüße - Walpurga
Nach dem Regen folgt die Sonne!
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