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Morgen ist Christi Himmelfahrt

Beitragvon nasenbär » 12. Mai 2010, 07:25

Christi Himmelfahrt wird 40 Tage nach dem Ostersonntag, also immer an einem Donnerstag, begangen.
Diese 40 Tage gehen zurück auf das Zeugnis des Lukas: "Den Aposteln erwies er sich nach seinem Leiden auch durch viele Beweise als lebendig, indem er ihnen während vierzig Tagen erschien und über das Reich Gottes redete." (Apostelgeschichte 1, 3). Sowohl das Lukas-Evangelium als auch die Apostelgeschichte berichtet, wie Jesus, nachdem er am Ostertag von den Toten auferstanden war und immer wieder mit seinen Jüngern gesprochen hatte, vor ihren Augen emporgehoben, von einer Wolke aufgenommen und ihren Blicken entzogen wurde (Lukasevangelium 24, 51; Apostelgeschichte 1, 9).
Das Gedächtnis der Erhöhung Christi war zunächst eng mit der Osterfeier verbunden. Die Osterzeit wurde nach 50 Tagen an Pfingsten abgeschlossen, dabei beging man zunächst Himmelfahrt und Pfingsten zusammen. Wohl in der Folge des 1. Konzils von Nicäa setzte sich um 370 der Brauch durch, entsprechend der Chronologie des Lukas den 40. Tag nach Ostern als eigenständiges Fest zu begehen, wodurch zur 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern eine gewisse Entsprechung hergestellt wurde. Traditionell sind die drei Tage zuvor, Montag, Dienstag und Mittwoch vor Christi Himmelfahrt, in der katholischen Kirche "Bitttage". An diesen drei Tagen wurde in langen Bittprozessionen von Ort zu Ort für eine gute Ernte gebetet. Kleinere flurprozessionen haben sich bis heute an einigen katholischen Orten erhalten; Gläubige und Priester gehen mit einen voran getragenen Kreuz durch die Felder und beten Bildstöcke, Wegkreuze und Feldkapellen, um von der Ernte alles Schädliche wie lange Nässe oder Dürre abzuhalten.
Im Mittelalter verdeutlichte man die Himmelfahrt ganz realistisch: In der Kirche wurde eine Christusfigur in das Gewölbe hinaufgezogen, dann regnete es aus dem Gewölbehimmel Blumen. Manchmal war es üblich, zusätzlich zur Himmelfahrt Christi das Gegenstück veranschaulichen: aus dem Kirchengewölbe wurde eine Teufelsdarstellung gestürzt, die dann von der Gemeinde geschlagen wurde; mit diesem Himmelsturz wurde die Herrschaft des Bösen beendet, Christus konnte damit den ihm zustehenden himmlischen Thron einnehmen. Bis heute wird oft an diesem Tag die Osterkerze ausgeblasen, die in der Osternacht entzündet und geweiht worden war.
Seit 1936 ist Christi Himmelfahrt gesetzlicher Feiertag in Deutschland.

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In Deutschland wird in neuerer Zeit an Christi Himmelfahrt der "Vatertag" lautstark und bierselig gefeiert. Er wird auch als Männertag oder als Herrentag bezeichnetDie heutige Form des Vatertagfeierns ist Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin und Umgebung aufgekommen und erfreut sich bei Männern immer noch großer Beliebtheit. Kernelement war dabei die „Einweihung“ der Jüngeren in die Sitten und Unsitten von "Männlichkeit".
Der Vatertag ist vor allem in Nord- und Ostdeutschland durch die sogenannte Herrenpartie gekennzeichnet. Die Teilnehmer sind traditionell ausschließlich männlich – jung und alt und machen meist eine Wanderung oder eine gemeinsame Ausfahrt, bei der oftmals viel Alkohol konsumiert wird. Dabei hat man häufig traditionelle Ausflugspunkte als Ziel oder man macht eine Tour von Gaststätte zu Gaststätte. Bei Wanderungen werden häufig Handwagen, Bollerwagen oder Schubkarren mitgeführt, um die Getränke besser transportieren zu können. Für die Ausfahrten werden meist Fahrräder (zum Teil mit Anhänger), Kremserwagen (Kutschen) oder ältere Traktoren mit Hänger genutzt. Die Fahrzeuge oder Wagen werden dabei teilweise nur an diesem Tag genutzt und dafür speziell umgebaut, z. B. besondere Fahrradtandems oder Fahrräder mit mehr als einem Dutzend Sitzplätzen. Häufig werden die Gefährte mit Flieder und Birkenzweigen geschmückt.
Zum Vatertag hat auch das statistische Bundesamt etwas beizusteuern: Aufgrund des erhöhten Alkoholkonsums und den häufig durchgeführten Massenveranstaltungen gibt es erheblich mehr Schlägereien als an gewöhnlichen anderen Tagen und die Zahl der durch Alkohol bedingten Verkehrsunfälle steigt auf das Dreifache des Durchschnitts der sonstigen Tage an.


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Unser heutiges Rezept: Erdbeer-Waldmeister-Kuchen

Bild

Was wir brauchen:
300 g + 2 EL Zucker
200 g weiche Butter oder Margarine
2 Eier + 1 Eigelb (Größe M)
150 g Mehl
1 TL Backpulver
250 g Vollmilch-Joghurt
200 g Doppelrahm-Frischkäse
1 Päckchen Vanillin-Zucker
4 Blatt Gelatine
1 Päckchen Götterspeisepulver "Waldmeistergeschmack" (für 500 ml Flüssigkeit; zum Kochen)
500 g Erdbeeren
1 Päckchen klarer Tortenguss
1 TL Puderzucker
gemahlene Pistazienkerne zum Verzieren
Fett und Mehl für die Form

Wie es geht:
150 g Zucker und Fett mit den Schneebesen des Handrührgerätes dickcremig schlagen. Eier trennen. 3 Eigelb nach und nach unter die Fettmasse rühren. Mehl und Backpulver mischen und kurz unterrühren. Eiweiß steif schlagen und unterheben. Teig in eine gefettete, mit Mehl bestäubte Springform (26 cm Ø) geben und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 200 °C/ Umluft: 175 °C/ Gas: Stufe 3) 25-30 Minuten backen. Boden aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Inzwischen Joghurt, Frischkäse, Vanillin-Zucker und 50 g Zucker verrühren. Gelatine einweichen. Götterspeisepulver und 100 g Zucker in einem Topf verrühren. 500 ml kaltes Wasser zugießen und alles mit einem Kochlöffel verrühren. Unter Rühren erhitzen, bis sich der Zucker gelöst hat. Gelatine ausdrücken und in der Götterspeise auflösen. Götterspeise tröpfchenweise unter die Joghurt-Masse rühren und ca. 20 Minuten kalt stellen. Inzwischen Kuchenboden mit einem Tortenring umschließen. Sobald die Götterspeise-Masse zu gelieren beginnt, daraufgeben und glatt streichen. Kuchen mindestens 5 Stunden kalt stellen. Erdbeeren waschen und einige zum Verzieren beiseite legen. Restliche Erdbeeren putzen und in feine Scheiben schneiden. Kuchen kreisförmig mit Erdbeerscheiben belegen. Tortenguss und 2 Esslöffel Zucker in einem Topf verrühren. Nach und nach 250 ml kaltes Wasser zugießen und verrühren. Unter Rühren aufkochen. Tortenguss gleichmäßig auf den Erdbeeren verteilen und ca. 30 Minuten trocknen lassen. Übrige Erdbeeren halbieren, mit Puderzucker bestäuben und Kuchen damit belegen. Mit Pistazien bestreuen.
Lieben Gruß
Nasenbär
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Re: Morgen ist Christi Himmelfahrt

Beitragvon der gatte » 12. Mai 2010, 09:21

Wow.. sieht die Torte klasse aus! (und schmeckt auch bestimmt so)
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Re: Morgen ist Christi Himmelfahrt

Beitragvon Walpurga » 12. Mai 2010, 22:28

Nicht nur das, auch ganz interessante Informationen zu Christi Himmelfahrt und auch zum bierseligen Vatertag. Vielen Dank. :)
Viele Grüße - Walpurga
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