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Countdown: 7 Tage bis Ostern - heute ist Palmsonntag

Beitragvon nasenbär » 28. März 2010, 07:55

Palmsonntag

Das alte Frühlingsbrauchtum mit wachstumsfördernden und unheilabwendenden Motiven, hat sich durch eine Verchristlichung mit solchen des österlichen Sieges Christi am Palmsonntag verbunden. Mit dem Palmsonntag ( lateinisch dies florum, dies palmarum ), danach volkstümlich im evangelischen Bereich Palmarum, auch Palmtag genannt, beginnt die Karwoche.
Der Sonntag vor Ostern steht im Zeichen des Einzuges Jesu in Jerusalem und führt das österliche Erlösungswerk in der Katholischen Kirche einschließlich des Karsamstag zum Osterfest hin. Im neuen Testament wird berichtet, daß Jesus vor dem jüdischen Paschafest vom Ölberg auf einem Esel in Jerusalem einreitet. Für die Bevölkerung war er der Messias. Sie jubelten ihm zu und breiteten ihre Kleider sowie Palmzweige und Ölbaumzweige auf der Straße aus. Dabei riefen Sie: "Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe".Später verlangten sie schreiend von Pontius Pilatus, Jesus als Verräter zu kreuzigen. Auf diese Begebenheit geht unser Palmsonntag zurück. Er ist untrennbar mit der darauffolgenden Passionswoche verbunden, welche für den christlichen Glauben eine zentrale Bedeutung hat, weil sie an den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus erinnert. In den vier Evangelien des neuen Testamentes ist dies näher nachzulesen. Seit dem 4. Jahrhundert wird im byzantinischen Liturgiebereich des Einzugs Jesu in Jerusalem in Form einer Prozession gedacht. Durch ein irdisches Missale ist die Palmweihe am Palmsonntag im 7. Jahrhundert bezeugt. In Deutschland verbreitete sich die Palmsonntags-Prozession erst im 11. und 12. Jahrhundert. Die Palmen stehen dabei als Symbol für den Einzug Jesu und dessen Huldigung. Der Umzug mit einem Palmesel war weit verbreitet. Der zelebrierende Priester erhielt bei der Kreuzverehrung vor der Kirche zum dreimaligen Gesang des " percutiam pastorem" drei Streiche mit einer speziellen Palmrute, worauf die Chorsänger die Antiphon "pueri Hebraeorum" anstimmten.

Da in Deutschland keine echten Palmen zur Verfügung stehen, verwendet man am Palmsonntag stattdessen riesige Grünzweige: Buchsbaum, Weidenkätzchenbüschel oder auch Wacholder. Am Palmsonntag beginnt die hl. Messe mit einer Palmweihe. Im Gedenken an Jesu wird in einer feierlichen Palmprozession das Kreuz in die Kirche getragen, begleitet von Meßdienern, Kindern und der Gemeinde, die in ihren Händen Buchsbaumzweige halten. Erstmals in der Karwoche wird am Palmsonntag die Passion Jesu, das Leiden und Sterben des Herrn, verkündigt. Die Liturgie dieses Sonntags führt die Christen vom Jubel beim Einzug Jesu in Jerusalem bis zum "Kreuzige Ihn" und zum Tod. Nach dem Gottesdienst werden die geweihten Zweige am Palmsonntag wieder mit nach Hause genommen und als segenbringende Zeichen hinter die im Haus befindlichen Kreuze oder Weihkessel gesteckt. Man glaubt, daß sie das Unglück vom Haus fernhalten. Der Palmsonntag heißt seit der Kalenderreform im Jahr 1969 Dominica in palmis de passione domini (Palmsonntag vom Leiden des Herren). Der Palmsonntag ist in den deutschen evangelischen Landeskirchen ist meist noch Konfirmationssonntag. In Paderborn-Schloß Neuhaus binden die Kommunionkinder Palmstöcke. Jeder Besucher der Messe bringt dazu einen ca. 1 m langen Stock mit, der mit Buchsbaum-, Koniferen- oder Lebensbaumzweigen sowie lustigen Bändern geschmückt wird.


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Eine Osterhasen-Geschichte

In einer einsamen Heide, wo nie ein Mensch hinkam, gab es einmal ein Osterhasendorf. Dort lebten alle Osterhasen einträchtig zusammen. Zur Osterzeit legten sie bunte Eier, trugen sie in Körben zu den Menschen und versteckten sie für die Kinder.
Soweit war alles gut!
Mit der Zeit aber gab es immer mehr Kinder und diese Kinder wollten immer mehr Ostereier haben. Die Hasen kamen mit dem Legen einfach nicht mehr nach und es passierte oft, dass Kinder ihre Osternester leer fanden.
so konnte es nicht weitergehn, das war klar. Deshalb kamen die Osterhasen auf dem großen Heideplatz zusammen, um zu beraten.
Der Altosterhase sprach als Erster. "Liebe Osterhasenbrüder und -schwestern, ihr wisst, um was es geht: Der Markt für Ostereier hat sich beträchtlich erweitert. Wir müssen mehr produzieren."
"Mehr? Wie denn, wie denn?", riefen die anderen. "Wir tun ja schon, was wir können!"
Alle begannen laut durcheinander zu reden:
"Pro Tag ein Ei - mehr geht nicht."
"Ein Ei ist mehr als genug. Ich hab schon einen ganz wehen Hintern von dem Gedrücke."
"Es gibt viel zu wenig Osterhasen."
"Richtig! Der Nachwuchs fehlt."
"Die Jungen wollen keine Eier mehr legen."
Hier schalteten sich die Junghasen ein.
"Stimmt! Wir wollen nicht!"
"Diesen Stress machen wir nicht mit!"
"Außerdem sind wir Säugetiere und kein Federvieh."
"Das Eierlegen muss abgeschafft werden!"
Dieser Protest der Jungen löste einen Tumult aus.
Die Junghasen verteidigten ihre Ansicht lautstark. Die Älteren redeten lautstark dagegen:
"Noch grün hinter den Löffeln!"
"Erst mal Erfahrung sammeln!"
"Wir in eurem Alter..."
Der Altosterhase hob beide Vorderläufe, um sich Gehör zu verschaffen.
"Ich finde", rief er, "ich finde, die Junghasen haben gar nicht so Unrecht. Mit dem Eierlegen betreiben wir in der Tat ein - man könnte sagen - artfremdes Geschäft. Es wäre besser, wenn wir uns auf unsere natürliche Bestimmung als Säugetiere besinnen würden."
"Und wer bitte", schrie ein Hase, "soll in Zukunft die Ostereier legen?"
Der Altosterhase schaute pfiffig in die Runde. Alle sahen ihm an, dass er etwas Besonderes auf Lager hatte. "Ich schlage vor", sagte er, "dass wir das Legen der Eier..." Er unterbrach sich und schaute wieder pfiffig in die Runde. Damit erreichte er, dass die Spannung wuchs.
"Was schlägst du vor? Sprich doch weiter!", drängten die Hasen.
Da räusperte sich der Altosterhase und sagte: "Kurz und klar: Wir sollten das Legen der Eier den Hühnern überlassen."
Wieder entstand ein wilder Aufruhr. Die Junghasen trommelten mit den Vorderpfoten begeistert Beifall. Die älteren Hasen aber spalteten sich in zwei Lager. Die einen waren für den Vorschlag, die andern dagegen. Die einen redeten von altehrwürdiger Pflicht, die andern von lästiger, hasenunwürdiger Plackerei.
Sie diskutierten lange und schließlich einigten sie sich auf eine Lösung, die allen gefiel: Sie wollten Hühner anschaffen, die das Legegeschäft übernahmen. Das Eierfärben und Verstecken aber sollten die Osterhasen weiterhin besorgen.
Da Ostern vor der Tür stand, hatte die Sache größte Eile. Eine Abordnung von drei Hasen wurde zu den Hühnern gesandt, um mit ihnen zu verhandeln. Sie boten den Hühnern ein bequemes Leben bei freier Wohnung und Kost an. Eier legen brauchten sie nur zur Osterzeit. Im übrigen Jahr sollten sie Ferien haben.
Das Angebot war verlockend und es fanden sich sofort genügend Hühner, die darauf eingingen. So kam es, dass die drei Abgesandten schon bald mit einem großen Gefolge gackernder Hennen in das Osterhasendorf einzogen.
Die Hennen wurden gleichmäßig auf alle Osterhasen verteilt. Auf jeden trafen drei. Das macht pro Hase drei Eier täglich, also dreimal so viel wie bisher. Genug, um alle Osternester zu füllen.
Von Stund an änderte sich das Leben im Osterhasendorf. Das Färben der Hühnereier gefiel den Hasen außerordentlich. Sie fingen sogar an Eier zu bemalen und mit Mustern zu schmücken. Es entspann sich ein wahrer Konkurrenzkampf um das schönste Osterei.
Zu Anfang waren auch die Hühner zufrieden. Aber nicht lange.
Eine weiße Henne fing als Erste zu nörgeln an. "Die Hasen suchen sich das Beste heraus. Das, was Spaß macht. Uns halsen sie die Schwerarbeit auf."

"Die weiße Henne hat Recht", krakeelten die andern.
"Wir werden ausgenützt. - Aber was sollen wir tun?"
Die weiße Henne plusterte sich auf und erklärte: "Ganz einfach! Wir färben unsere Eier in Zukunft selbst."
Das Gegacker verstummte augenblicklich. - So einfach war das! Es musste nur einer darauf kommen.
"Klar! Selbst färben!", schrien die Hühner.
"Unsere Eier", sprach die weiße Henne weiter, "sind das Wichtigste. Der Grundstoff, sozusagen. Ohne Eier kein Färben, ohne Eier kein Verstecken, ohne Eier keine Ostern! - Klar?"
"Klar!", schrien die Hühner.
"Ich schlage vor", sagte die weiße Henne, "wir verlassen das Hasendorf noch heute und machen eine eigene Ostereier-Werkstatt auf."
So geschah es. Und ehe die Osterhasen begriffen, was los war, gackerte und flatterte die ganze Hühnerschar aus dem Dorf hinaus.
Jetzt waren die Osterhasen wieder unter sich. Jetzt ging die Plage mit dem Selberlegen wieder los! Aber dazu hatten nur noch wenige Lust.
Die Junghasen machten sich als Erste davon. Sie liefen zu den Feldhasen über und hatten bald vergessen, dass sie ursprünglich Osterhasen werden sollten. Auch von den Älteren zogen viele das Leben in der freien Natur vor.
"Ich bin nicht mehr der Jüngste", entschuldigte sich einer.
"Dieser Termindruck zu Ostern hat meine Nerven zerrüttet", sagte ein anderer.
Ein Dritter meinte: "Was hat man schon davon, ein Osterhase zu sein?"
Einer nach dem andern verschwand aus dem Dorf. Zurück blieb der Altosterhase mit einem kleinen Häuflein Getreuer - alles echte, verantwortungsbewusste Osterhasen.
Sie strengten sich mit dem Eierlegen ungeheuer an. Trotzdem schafften sie es natürlich nicht, ihre Eier überall hinzubringen, und die Hühner nützten die Marktlücke nach Kräften aus. - Deshalb weiß zu Ostern keiner genau, ob er ein echtes Osterhasenei erwischt hat oder nur ein gefärbtes Hühnerei!


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Unser heutiges Fastenrezept: Lachs mit Kräutern
aus einem Fastenkochbuch von 1896

Was wir brauchen:
frischer Lachs
Salz
Petersilie, Schalotten, Dragon (Estragon), Kapern, Sardellen, Pfeffer
Butter
Zitronensaft
2 Glas Weißwein
Kraftbrühe
1 Eidotter

Wie es geht:
Der Lachs wird gehörig gereinigt und in passende Stücke geschnitten, mit Salz bestreut und eine Stunde hingestellt.
Dann mischt man folgende Kräuter, als: Petersilie, Schalotten, Dragon, Kapern, auch ausgewässerte und entgrätete Sardellen und etwas gestoßenem Pfeffer und thut sie in frische zerlassene Butter nebst soviel Zitronensaft, daß diese einen säuerlichen Geschmack erhält, stellt sie aufs Feuer, legt, wenn sie warm geworden, den Lachs hinein und läßt ihn unter fleißigem Umwenden 2 Stunden darin liegen, während die Butter nur flüssig erhalten wird, aber nicht braten darf.
Nun wird in einer Pfanne Butter heiß gemacht und der Lachs 10 Minuten darin gebraten, wobei man ihn häufig mittels einer Federmit der Kräuterbutter auf beiden seiten bestreicht.
Zur Sauce wird die übriggebliebene Marinade mit 2 Glas weißem Wein und einigen Löffeln guter Kraftbrühe eingekocht, und sollte sie nicht säuerlich genug sein, mit Zitronensaft versetzt und mit einem Eidotter abgerührt.
Lieben Gruß
Nasenbär
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