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Vor langer Zeit gab es noch keine bunten Ostereier. Sie waren so weiß, wie von den Hühnern gelegt. Die Osterhasen kochten sie und versteckten sie in der Osternacht in den Gärten und auf den Wiesen. Aber da passierte es, dass es in der Osternacht schneite. Mengen von Schnee und es hörte nicht auf. Als die Kinder am Ostermontag herausschauten, war alles weiß. Als sie nach den Ostereiern suchten, fanden sie kein Einziges. Wie sollten sie auch im Schnee weiße Eier finden? Die Nasen rot gefroren und die Füße kalt, so kamen die Kinder wieder ins Haus; enttäuscht und sehr traurig.
Ein kleiner Hase, der am Wegesrand saß kam auf den Gedanken „Wir sollten die Eier bunt färben, damit man sie auch im Schnee finden kann“. Er hoppelte nach Hause und erzählte seinen Einfall. Hase Kasper, der Landschaftsmaler, sagte „Gute Idee“ und malte gleich ein paar Mustereier. Die Hasenkinder wollten ebenfalls Pinsel und Farbe haben und übten und übten. Im Sommer stöhnte die Hasenmutter das erste Mal „Ich kann weder Rühreier noch Pfannkuchen mehr sehen! Die Backen tun mir schon weh vom Eierausblasen“. Alle Hasen übten an ausgeblasenen Eiern. Die schönsten Eier hängten sie an die Bäume, die dort lustig im Wind schaukelten. Egal wer vorbeikam erfreute sich an den bunten Eiern.
Noch heute findet man in vielen Gegenden bunt geschmückte Osterbäume. Die Hasenkinder aber warteten auf die nächsten Ostern und konnten dann endlich ihre Kunst an echten Eiern ausprobieren.
Seitdem gibt es bunte Ostereier! Ob es schneit oder nicht, alle Kinder finden die Ostereier.
Ein Hase sagt zum andren Hasen,
ich mach das langsam nicht mehr mit,
die Menschen sind so aufgeblasen,
das ist doch zum davonzurasen,
wann hörn sie endlich auf damit.
Sie denken, wir könn Eier legen,
versuchen dazu anzuregen,
doch könn wir sie nicht mal verstecken,
das woll`n die Leute auch nicht checken,
man kann sie nicht dazu bewegen.
Wir wolln sie in dem Glauben lassen,
bevor sie uns noch richtig hassen,
denn ob wir legen oder nicht,
wir landen doch als Hauptgericht,
und werden diese Welt verlassen.
Denn Undank ist der Welten Lohn,
drum sage ich ganz ohne Hohn,
und könntest du auch Eier legen,
es lohnt sich gar nicht aufzuregen,
die Pfanne wär dein letzter Lohn.
Unser heutiges Fastenrezept: Kuchenmichel
(aus einem Kochbuch von 1909)
Was wir brauchen:
375 Gr. Mehl
ungekochte Milch
1 Kaffelöffel Salz
5 Eier
Butter
Wie es geht:
375 Gr. feines Mehl wird mit kalter, am besten ungekochter Milch zu einem Teig abgerührt, ein Kaffelöffel Salz, fünf ganze Eier nach einander ebenfalls daran gerührt, dann so viel Milch nachgegossen, bis es ein ganz dünnflüsiger Teig ist.
Streiche ein flache, zwei Finger hohe Bratpfanne mit Butter aus, gieße den Teig fingergliedhoch hinein, lege oben darauf kleine Stückchen Butter und backe ihn ein halbe Stunde im Rohr.
Im Anfang darf eine gute Hitze sein, damit er schön in die Höhe steigt.
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