
Die Überschrift sagt schon viel aus, denn Jamaika leitet sich von seinem ursprünglichen Namen Yaymaca ab, den die ersten Anleger, die Taino-Indianer aus dem heutigen Venezuela, dieser wundervollen Insel gaben.
Grün, grün und nochmals grün ist der erste Eindruck, den man im Anflug auf Jamaika bekommt. Über den berühmten Blue Mountains hängt der Dunst und das Meer schimmert türkisblau.
Bei der Ankunft am Flughafen wird man direkt mit Reggae begrüßt und darf sich einer kurzen Einreiseformalität widmen. Was die alles von einem wissen wollen...



Wir waren sehr zentral im Norden der Insel untergebracht und zwar in Runaway Bay in einem All Inclusive Resort mit Bungalows. Es gibt an der Nordküste mehrere RIU Hotels und jede Menge weiterer, schicker Hotels, aber wir wollten in keinen Hotelbunker, sondern haben uns für einen kleinen und feinen Bungalow direkt am Strand entschieden. Das Meer konnte man mit dreimal umfallen erreichen und abends beim Einschlafen hörte man das Meer rauschen - herrlich!
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Natürlich kann man auch nach Negril gehen, hat dann aber ungefähr ein Urlaubsfeeling wie auf Malle am Ballermann und ich finde es nicht erstrebenswert, mit zig hunderten Urlaubern am mehrere Kilometer langen Strand zu liegen. Wir fanden die Aufteilung in mehrere Buchten sehr genehm, so war man auch tagsüber am Strand ziemlich für sich. Zumal wir im Hotel sehr viele Amis und Engländer hatten, die sich lieber an Bar und Pool tummelten und dort Halli Galli machten.

Jamaika selbst hat eine lange und bewegte Geschichte, die sich auch noch heute überall bemerkbar macht. Von den ersten Besiedlern, den Taino-Indianern, sind leider nur noch ganz wenige Nachfahren übrig, da sie der Versklavung der Spanier nicht stand hielten.
"Out of Many, One People" macht klar, daß die Jamaikaner aus vielen verschiedenen Völkern bestehen. Manchen sieht man die asiatische und sogar europäische Abstammung heute noch an und im Westen gibt es einige Jamaikaner, die ihren deutschen Vorfahren ähnlicher sehen als den afrikanischen. Davon zeugen auch allerlei Namen von Bezirken (Hanover), Städten (Westphalia) oder Fußball Clubs (FC Franz Beckenbauer, FC Berlin).
Port Antonio, Frenchman's Cove, Rio Grande
Die Nordostküste ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Hier wurde James Bond geboren, was heißt daß Ian Flemming, der Autor und Erfinder selbigem, in der Nähe des James Bond Beach eine Villa kaufte, die er Golden Eye nannte und bis zu seinem Tod 1964 während der Wintermonate bewohnte. Auch wurde hier der erste James Bond Film gedreht. Später erfolgten unzählige Drehs in der Region, u.a. Die blaue Lagune, Cocktail mit Tom Cruise und auch einige Folgen von Das Traumschiff.

Schauspieler Errol Flynn verliebte sich während einer "Notlandung" mit seinem Segelboot in Jamaika und brachte damit viele Hollywoodstars nach Jamaika, die an seinen wilden Partys teilnahmen. Auch entdeckte er das touristische Potential der Flößer auf dem Rio Grande, die ihre Bambusfloße zum Transport der Bananenstauden an die Küste nutzen und welche er als Attraktion für seine Gäste mit einer kleinen Sitzbank ausstatten ließ. Wie man sieht hat sich das bis heute gehalten.





Absolutes Muß ist bei diesem Trip ein Abstecher in die herrliche Bucht Frenchman's Cove, der ein wunderschöner Garten mit einem klaren Fluß vorgelagert ist, welcher dann in's Meer mündet. Einfach nur traumhaft schön...





Blue Mountains und Sun Valley Plantation
Absolut beeindruckend war der etwas abenteuerliche Ausflug in die Blue Mountains, wo der zweitteuerste Kaffee der Welt angebaut wird. Quer durch den Regenwald mit 80 %iger Luftfeuchtigkeit durch Berge und Täler, auf absoluten Holperpisten (manch allgäuer Feldweg ist besser in Schuß

Leider sieht man sehr deutlich, daß der Großteil des Betrags, den man für diesen köstlichen Kaffee bezahlt, nicht bei den Bauern ankommt.









Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher in die Sun Valley Plantation, wo wir auch in den Genuß eines tropischen Schauers kamen. Die Jamaikaner nennen das liquid sunshine.

Dieser reißende Bach überquerte unsere Straße. Gut daß wir alle schwer genug waren...










Black River, YS-Falls und Rum
Der nächste Trip führte uns in den Südwesten der Insel durch das Cockpit Country, wo heute noch die Nachfahren der Maroons leben; Sklaven, die vor den Besatzern flohen und sich erfolgreich bis zur Abschaffung der Sklaverei (die übrigens in Spanish Town auf Jamaika verkündet wurde) vor der schweren Arbeit retten konnten.
Im Black River leben die letzen freien Krokodile und wer mutig ist, kann auch ein kleines Bad in dem klaren Wasser nehmen, das aber durch den dunklen Untergrund schwarz erscheint und daher auch seinen Namen hat.




Nachdem sich keiner traute in den Fluß zu springen, konnte die Reiseleiterin den Kaptain überreden. Im Anschluß trauten sich dann noch 2 Mutige eine kleine Abkühlung zu nehmen.
Der nächste Stopp waren die YS-Falls, die in einem wunderschönen Areal liegen, das von einem Reichen sehr gepflegt und gehegt wird. Er betreibt dort eine Rinderzucht und züchtet auch Rennpferde. Bis man also an die Wasserfälle kommt durchquert man weite Felder und Wiesen mit Rindern und Pferden und wird dann die letzten Kilometer mit einem Traktor-Shuttle zu den Wasserfällen gebracht.




Gegen ein kleines Trinkgeld führte einen ein Guide durch den Wasserfall. Keine Ahnung wie er es schaffte den Weg zu finden. Ich hatte auf jeden Fall genug zu tun mit Gleichgewicht halten, hinterher kommen und auf den glitschigen Steinen nicht auszurutschen.

Und hier zeigt er mir, wo ich mich dann todesmutig vom Wasserfall stürzen soll. Und ja, ich hab es getan und es war insgesamt ein geniales Erlebnis.

Bei der kurzen Besichtigung einer Rumfabrik kamen wir in den Genuß verschiedener Rum-Sorten und natürlich konnte man sich dort auch sehr günstig mit selbigem eindecken. Ich hab mir gleich 2 Flaschen des leckeren Sangster's Rum Cream eingedeckt, eine Art Baileys aber viiiiiiiiiiieeeeeel leckerer.

Spanish Town, Kingston, Bob Marley und Castleton Botanical Gardens
Natürlich standen Spanish Town (ehemalige Hauptstadt) und Kingston auch auf dem Programm, wo wir aber leider kaum aus dem Bus gelassen wurden.

Ok, man darf nicht vergessen daß ein Großteil der Jamaikaner arm sind, in aus Blech und Pressspanplatten zusammen gezimmerten Hütten leben (die ein Deutscher nicht mal als Geräteschuppen nutzen würde) und das Jahresdurchschnittseinkommen bei ca. 3.000,- € liegt. Da ist es verständlich, daß z.B. so eine Kamera für die ziemlich wertvoll ist und sie von dem Geld, was wir für den Urlaub und die Ausflüge ausgegeben haben, eine ganze Weile gut leben könnten. Das sieht man überall und auch wenn man anderes hört: Selbst unsere Betreuerin von TUI (die ein schweizer Gehalt bekommt!) sagte, daß die Lebenshaltungskosten wahnsinnig hoch sind und Jamaika sehr teuer ist. Dessen sollte man sich immer bewußt sein, auch ein Paradies hat seine Schattenseiten...




Übrigens die einzige Ganja-Pflanze, die ich dort entdeckt habe. Ansonsten hat man es nur gerochen...






Wie Ihr merkt könnte ich noch viel über Jamaika erzählen und noch viel mehr Bilder zeigen (insges. haben wir zu zweit an die 1000 Bilder gemacht, inkl. Unterwasser-Kamera

Fazit: Jamaika ist auf jeden Fall eine Reise wert, denn es hat landschaftlich und geschichtlich echt viel zu bieten. Auch die Schnorchler und Taucher kommen voll auf ihre Kosten, wobei es zu schade ist diesen Urlaub nur zum relaxen am Strand zu nutzen.

Tipp: Mit J$ zahlen, man kommt wesentlich günstiger damit weg als mit US$!
Wenn Ihr noch Fragen habt, löchert mich einfach. Und nun viel Spaß beim virtuellen Urlaub auf Jamaika!


