Seite 1 von 1

Richtige Entscheidung?

BeitragVerfasst: 21. März 2015, 12:16
von roni
Ich habe ja hier einen grundsätzlich zurückhaltenden Rüden aus dem Tierschutz, seines Zeichens Rumäne.

Die Zurückhaltung weicht, sobald er draußen einem fremden Hund begegnet und er wird recht "laut" und aufgeregt. Außerdem sind die Damen so interessant
geworden, dass es schon lästig ist :oma: .

Also steht die Kastration an. Ich hatte geplant, zunächst das Implantat setzen zu lassen um zu sehen, wie er sich ohne Testosteron verhält. So weit - so gut.
Dann hörte ich mehrere Meinungen von Hundetrainern, die das für überflüssig bzw. nicht zielführend halten, weil es lediglich eine Verhinderung der Zeugungsfähigkeit bewirke. Nun hab' ich heute morgen einen Termin bei meiner TÄ gehabt - zur operativen Kastration. Ende vom Lied: Implantat.
Sie hält es in diesem Fall für sinnvoll, weil unsichere Hunde manchmal zu "Angstbeißern" werden (also ohne Vorwarnung in Bedrängnis zuschnappen), während
andere Hunde zunächst durch Knurren etc. ihr Unbehagen ausdrücken, wenn sie sich bedrängt fühlen. Das kann man dann beherrschen...

Wie dem auch sei - Entscheidung geändert und ich bin gespannt, wie sich mein Hundemann in der nächsten Zeit entwickelt. Wahrscheinlich wird es so sein wie im richtigen Leben: Der eine Hund reagiert so und der andere so.....

Welche Erfahrung habt ihr dazu?

Re: Richtige Entscheidung?

BeitragVerfasst: 21. März 2015, 13:43
von yoshi
Ich hab neulich das Buch "das Alpha-Projekt" von Rajk Labjon gelesen und da ist mir klargeworden, dass es sich wirklich um ein Problem des Hundehalters handelt. Die Kastration ändert eigentlich nichrs am Verhalten des Hundes.
Wenn du möchtest, schicke ich es dir leihweise.
Bei unserem Rüden waren diese Vergaltensweisen fanz klar eine Reaktion darauf, dass ich aufgrund meiner Krankheit immer weniger der Rudelführer sein konnte. er gat den Job konsequenterweise von mir übernommen. Klingt komusch, wird aber nach der Lektüre schlüssig.

Re: Richtige Entscheidung?

BeitragVerfasst: 21. März 2015, 14:56
von roni
Danke für dein Angebot - aber ich habe noch Lektüre zum Thema liegen, die gelesen werden will. :roll:

Dieses Problem bin ich gerade am bearbeiten. Ursache ist sicher u. a., dass wir (Hundetrainer und ich) zunächst einmal Vertrauen aufbauen mussten und entsprechend "vorsichtig" zu Werke gingen. So habe ich ihm zu Hause viel Ruhe gegönnt und z. B. auch nicht darauf geachtet, dass ich entscheide wo er sich aufhält, was er tut etc. Offensichtlich glaubt er jetzt, dass er diese Entscheidungen fällen muss, weil ich dazu ja nicht in der Lage bin....

Gerade heute ist mir aufgefallen, dass es an mir liegen muss. Situation: ich mache Toni vor der Bäckerei fest und gehe hinein. Dann steht mein Ex-Mann hinter mir (schon blöd genug..). Bis dahin hab ich nix von meinem Hund gehört. Ich also raus aus der Bäckerei und in dem Moment, wo ich die Leine in die Hand nehme
geht das Gezeter los. Ich drehe mich um, und sehe, dass mein Ex seinen Hund ebenfalls festgemacht hatte. Die Hunde saßen sich also ruhig gegenüber, bis zu dem Augenblick wo ich dazu kam......

Ich arbeite an mir, dass die Verknüpfung im Hundehirn wieder dahin kommt, dass ICH die Chefin bin und er sich auf mich verlassen kann. ;)

Re: Richtige Entscheidung?

BeitragVerfasst: 21. März 2015, 18:49
von rlm
Ich habe Erfahrung sowohl mit kastrierten, wie unkastrierten Rüden. Die Kastration führt m.E. nicht zu einer grundsätzlichen Wesensänderung des Hundes - Dominanzverhalten bleibt genauso wie ängstliche Unterwürfigkeit. Was dem Hund genommen wird, ist der Leidensdruck wenn es im Umfeld eine läufige Hündin gibt - dafür kann das Implantat uU eine Alternative sein, wobei es noch keine Untersuchungen zu gesundheitlichen Auswirkungen gibt.

Sowohl Dominanzverhalten, wie die ängstliche Unterwürfigkeit können/müssen vom Hundeführer korrigiert werden, durch konsequente Führung - was nicht gleichzeitig Härte bedeutet. Der Hund muss den Führer anerkennen und, im Fall der Unterwürfigkeit, ihm vertrauen und damit seine Unsicherheit ablegen. Nur aus diesen Gründen eine Kastration durchzuführen halte ich für falsch und lehne ich ab. Eine Kastration basiert für mich immer auf medizinischen Gründen.
In Hundevereinen wird dies häufig noch anders gesehen.

Re: Richtige Entscheidung?

BeitragVerfasst: 27. März 2015, 09:29
von yuva
Kennst du das Buch "Kastratation und Verhalten beim Hund" von Udo Gansloßer?

http://www.amazon.de/gp/product/3275018 ... ge_o07_s00

Eine wichtige Lektüre, finde ich!