Vor fast einem Jahr sind ja die beiden Coonies Percy und Benny Dank LE bei uns eingezogen. Direkt vom ersten Tag an bestand eine totale Feindschaft zwischen unserem "Schein-Coonie" Freddy und Percy. Sobald Percy Freddy sah, schoß er wie vom wilden Stier gebissen auf ihn los. Und Freddy, der da nur ein Riesenvieh auf sich zu rennen sah, flüchtete genau so schnell, vorzugsweise im Schlafzimmer unters Bett. Da passt Freddy nämlich drunter, aber der doch um einiges größere Percy nicht. Leider führte das zu der wenig erquicklichen Zwischenlösung, dass Freddy tagsüber, wenn wir nicht da waren, ganz allein im geschlossenen Schlafzimmer blieb


Wir haben dann hin und her überlegt, was wir machen könnten. Denn eines kam nach ein paar Tagen nicht mehr in Frage: Percy zurückzugeben. Dazu war uns der Kampfschmuser inzwischen auch viel zu sehr ans Herz gewachsen. Also hat der Gatte beschlossen, eine Katzennetz-Tür in die Schlafzimmertür zu hängen, damit sich die beiden Kontrahenten zwar sehen, aber nicht bekriegen können. Außerdem konnte Fresel so wieder mehr am täglichen Haushaltsleben teilnehmen.
Das klappte von Anfang an sehr gut! Freddy bekam sein eigenes Klo ins Schlafzimmer und wurde auch nur noch im Schlafzimmer gefüttert. Tagsüber lag er sehr entspannt auf dem Bett oder der Fensterbank und wurde vom Gatten und mir mehr als alle anderen Katzen beschmust. Nachts haben wir die Katzentür dann allerdings aufgemacht, damit, wer wollte, bei uns im Bett schlafen konnte. Fresel schlief dann unterm Bett. Morgens nach dem Füttern wurde die Tür dann für den Tag wieder zugemacht.
Und irgendwann hat Fresel etwas entdeckt: Die Katzentür wird ja nur mit zwei Haken in der Mitte und unten am Rahmen eingehängt. Den unteren Haken hatten wir immer öfter aus Bequemlichkeit offen gelassen. Und dadurch war es Freddy möglich, sich immer, wenn ihm danach war, unten durch den Rahmen in den Flur zu quetschen und umgekehrt. Einige der anderen Katzen, so Fiene, Toby und Benny, bekamen das natürlich auch spitz und machten ab da immer häufiger Besuche bei Fresel, so dass er auch tagsüber nicht mehr allein war. Fiene entschloss sich sogar, völlig bei Freddy "einzuziehen" und lag meist in schöner Eintracht mit ihm auf dem Bett und bekam auch dort ihr Futter.
Seit unserem Urlaub stellen wir fest, dass Fresel immer mutiger wird. Kam er anfangs nur abends, wenn Percy unten im Wohnzimmer war, mal durch seine "Quetschtür" raus zu mir in mein Zimmer, kam er irgendwann dann abends zur Fütterungszeit erst halb auf die Treppe, dann sogar in die Küche zum Fressen. Seit Kurzem werden wir, wenn wir abends heimkommen, sogar wieder von ihm unten an der Tür begrüßt und müssen aufpassen, dass er uns nicht nach draußen entwischt. Genau wie früher

Die Abende verbringt er mittlerweile hauptsächlich bei uns unten, entweder auf dem Kratzbaum im Flur, der Eckbank in der Küche oder - man lese und staune - auf einem Hocker IM Wohnzimmer in unmittelbarer Nähe zum Antichristen

Tagsüber machen wir die Katzentür immer noch zu für den Fall, dass Freddy seine "Privatsphäre" und unbedingte Ruhe vor dem Antichristen haben möchte. Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass sich die ganze Situation irgendwann total entspannen wird. Und wir sind wieder einmal froh, dass wir die Geduld aufgebracht haben, auch wenn es nicht unbedingt schön ist, Klo und Freßnapf im Schlafzimmer zu haben.
Also - drückt uns die Daumen, dass es weiter voran geht!