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von She65 » 15. Dezember 2011, 21:45
... so wie "Kindermund", also eine Sammlung von Gesagtem Mein Mann und ich hatten gestern ein heiteres Gespräch über die Sprüche, die wir hier schon aus den Katzenmäulchen hörten. Weil ich mir nicht sicher war, ob darüber berichtet werden darf hier, tagte der Katzen-Familienrat - Erlaubnis erteilt unter der Voraussetzung, dass alles, was für uns Menschen lächerlich wirken könnte, erklärt wird. Das herzigste in der letzten Zeit waren Furbys Worte vor ca. einer Woche. Es war Schmusezeit abends, sie hat eine bestimmte Vorstellung, wie ausgiebig und vor allem wie lange das zu geschehen hat. Wenn man vor diesem Zeitpunkt mit dem Schmusen aufhört, wird sie recht fünsch, auf Deutsch richtig sauer. Wir schmusten miteinander, sie schnurrte leise, doch hörbar. "Du musst auch schnurren, sonst weiß ich gar nicht, ob Dir das gefällt." Wie schnurrt ein Mensch, ich versuchte es, doch es klang mehr wie ein Brummen. "Das ist kein Schnurren, das ist gar nichts, was Katzen machen." Also gab ich mir noch mehr Mühe, es klang in meinen Ohren schon recht schnurrig - mein Mann war auch schon angelockt von den Geräuschen, weil er dachte, mir ginge es nicht gut.  Irgendwie gelangen mir nach einiger Übung Geräusche, die nach Furbys Auffassung eine zufriedene Stimmung ausdrückten. Sie schaute mir in die Augen, legte sich divenmäßig auf ihre Pappcouch und meinte "Das war ganz gut." Ich erinnere noch Justins Worte, als wir ebenfalls schmusten. Justin hat eine besondere Art, er ist sehr geruchlich fixiert und schmust immer mit offenen Mäulchen, ganz nah an meinem. Dabei zieht er die Luft ein, um die Gerüche von mir zu seinem Jacobschen Organ zu transportieren. Mein Mund war geschlossen, weil er auch gerne mal in offene Gefilde zu kommen versucht. *lächelt* "Du musst Dein Maul aufmachen, so kannst Du ja gar nichts riechen." Ich erklärte ihm, dass für das Riechen meine Nase zuständig sei, weil mir ein solches Organ wie seines im Mund fehlt. Er meinte nur "Das verstehe ich, Du hast ja auch eine riiiiiieeeeesengroße Nase." Herzlichen Dank auch. Zu guter Letzt erinnere ich noch gut, was Sira mir beim Einschlafen mitteilte, da fühlte ich mich wie Theo Waigl. Sie liegt immer auf meinem Kopfkissen, bis zum gemeinsamen Einschlafen wird sie gekrault, am Bauch, überall, wohin sie sich gerade dreht, um mir das zu zeigen. Wenn sie noch wach ist, dann leckt sie mich vorsichtig, an den Ohrläppchen, auf den Augenlidern und an der Stirn. An diesem Abend hatte sie ganz ausgiebig meine Augenlider im Visier, was bei einer kleinen rauen Katzenzunge recht schmerzhaft ist. Ich bat sie aufzuhören, weil mir das Fell doch fehlen würde. "Du hast doch ganz viel Fell, das ist doch normal, sich zu waschen." Sie meinte auf Nachfrage meine Augenbrauen, was ich dann doch etwas übertrieben fand. Was habt Ihr für herzliche Momente erlebt, für Gespräche geführt, die Euch in Erinnerung geblieben sind ? Ich bin sehr gespannt, davon zu lesen. 
"Wenn du jeden Schmerz gespürt und alle Tränen geweint hast, wenn sie Tropfen für Tropfen auf dein Herz gefallen sind, dann kommt die Weisheit." (alte Indianische Weisheit)  Dampfen macht viel mehr Spaß ! ,-)
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von SophieS » 16. Dezember 2011, 08:35
She, leider ist es mir nicht vergönnt, genau zu hören, was die Pelze uns mitteilen wollen. So bleibt mir oft nur das interpretieren und ich schätze, nach so vielen gemeinsamen Katzenjahren bin ich ganz gut darin 
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von rlm » 16. Dezember 2011, 11:37
She, wie Du weißt, gibt es bei mir hauptsächlich ein Hundemaul, dass doch auch den ein oder anderen Knaller liefert  Zur Zeit bin ich sehr ungeduldig und nervös, was sich mit oftmals unwirschem Meckern meinerseits zeigt. Wenn er gut drauf ist, bleibt er stehen und dreht dann nur den Kopf, legt selbigen schief und meint 'Madame haben gerufen? Könnten Sie sich etwas gewählter ausdrücken, dann könnte ich ja auch Ihrem Ruf folgen.' Ansonsten Duzen wir uns 
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von She65 » 18. Dezember 2011, 00:39
Danke, Ihr Beiden, dass ihr dieses Thema nicht unbeantwortet habt stehen lassen.  Ich bin ehrlich ein bisschen enttäuscht, weil es hier doch viele Menschen mit Tieren gibt, die mit ihren Lieben (Hund, Katze, Maus, Pferd, Spinne oder Fledermaus) nicht nur nebeneineinder, sondern miteinander leben. Dass hier nicht jeder so kommuniziert wie wir, sah ich nicht als Hindernis, sich über die Begegenheiten auszutauschen, die man in den Gesten, auch in sprachlicher Äußerung, jeden Tag erfährt, die zu Herzen gehen und so schon auf diese Weise - wenn auch nicht in Worten, dann doch per Gefühl oder dergleichen - etwas übermitteln. Es war ein Versuch zu verbinden, was sich vielleicht nicht verbinden lässt. Dabei werde ich es auch belassen in Zukunft. Sophie, Du unterschätzt Dich ganz gewaltig, doch das weißt Du ja.  Kannst Du Dich noch an den Tag erinnern, als Du mit uns am Tisch saßst und mit Zwacki eye to eye warst, als er Dich für lange Zeit so unentwegt anschaute ? Er lehrt, erinnert Menschen gerne daran, was sie in sich tragen und können, so deutlich wie kein anderer je, den ich traf. Als Du schon länger fort warst, fragte er "Wann kommt die schöne Frau wieder zu uns, die unsere Sprache spricht ?"  Es waren nicht diese Worte nach Deiner Abreise, sondern die Gesten, als ihr Euch in die Augen schautet. In diesen Momenten brauche ich kein Wissen um Tierkommunikation, da reicht mir mein Herz, um zu verstehen, was da gerade abgeht. *lächelt* Ich bin sehr sicher, dass Du nicht nur interpretieren kannst, sondern das auch auf einer Ebene tust, die ähnlich der meinen ist. So, wie es viele Menschen tun, die es Liebe nennen, was es ja auch ist. Rlm, auf Dich habe ich nicht nur gewartet, sondern auch gehofft.  Es will schon etwas heißen, wenn sich mein eigenes Tier in Vertrauen an Dich wendet, wenn seine eigene Menschenmama mit ihrem Latein am Ende ist. Du hast mit Sig. Rasco einen Partner erwischt, der sicher nicht ohne Ecken und Kanten ist, der gut zuhören und vor allem gut mitempfinden kann. Besonders beeindruckend finde ich jedoch, mit welcher bedingungslosen Liebe und mit welchem Vertrauen er an Dir hängt, immer mit dem Bewusstsein, dass Du ein Mensch mit eben menschlichen Gefühlen bist. "Mach mal, was Du für richtig hältst, es war immer richtig, was Du tatest, auch, wenn ich im Moment nicht den Sinn erkennen kann." Bei einem Hund sieht das mit dem Siezen zu bestimmten Gelegenheiten wieder anders aus, weil dort ein gänzlich anderes Gefüge vorhanden ist. Als mich mein Kater (Jussy) einst siezte, wollte er damit deutlich machen, wie groß und mächtig ich bin - was im Klartext hieß, dass ich dominiere und mich damit aus Augenhöhe entferne, was bei unserer Konstellation eher kontraproduktiv war. 
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von SophieS » 18. Dezember 2011, 09:12
She, deine Zeilen berühren mich sehr. Ja, ich kann mich erinnern. Ich sitze so öfter mit Gizmo da, ich nenn es Meditation ... für mich. Ich hoffe, der Rotpelz verzweifelt nicht an den Kommunikationsversuchen  . Was mir grad dazu einfällt, sind Begebenheiten mit Dandy, meinem Pflegepferd. Ist aber nicht so passend zu lesen sondern eher traurig. Ich hab mich doch im Frühsommer entschieden, ihn gehen zu lassen. Ganz entgegen meiner sonstigen Veranlagung, hab ich mir bis heute keinen Vorwurf gemacht, ob die Entscheidung richtig war. Ich WUSSTE es irgendwann einfach. Gehört das mit dazu? Lange kam die Überlegung ja immer mal wieder auf den Tisch, aber es fühlt sich nie richtig an. Bis zum Frühsommer eben, ohne wirklich konkreten dramatischen Anlass. Ich hörte mich die Worte sprechen und hab mich gleichzeitig über mich selbst gewundert.
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von der gatte » 18. Dezember 2011, 11:35
Liebe She, du bist ein wenig voreilig in der Interpretation der "fehlenden" Antworten.  Ein klein wenig Zeit solltest du schon zum Antworten einräumen, da es ja auch ein Thema ist, zu dessen Beantwortung ein wenig Muße notwendig ist. Viele, viele Sachen sind im Laufe der Jahre vorgefallen, gar nicht so leicht sich an alle zu erinnern. Das direkte Verstehen ist mir bislang vorenthalten geblieben, aber die innere Verbindung, das "Verstehen ohne Worte", das ist das was ich jeden Tag erlebe. Unvergessen und momentan auch immer noch sehr schmerzhaft (und deshalb auch nicht so leicht darüber zu schreiben) die tiefe Verbindung zu Ozzie... Das unendliche Vertrauen, das er mir geschenkt hat, belohnt durch seine Blicke mit denen er mir in die Seele schaute. Oft hat es beim Zubettgehen gereicht, an ihn zu denken und kurze Zeit später lag er auf meiner Brust um anschließend neben mir für die Nacht "einzuparken". Die guten Antennen, die unsere kleinen Racker für uns und unser Befinden haben, lassen sich an vielen Begebenheiten erkennen. Nicht ohne Grund hocken sie ganz nah bei uns, wenn es uns mal weniger gut geht. Jülzi begegnet mir öfter mal in meinen Träumen, immer in schönen Träumen. Mit ihm gab es ja sogar eine direkte Kommunikation über Laute Für die wenig geübten gibt es aber immer wieder so viele Möglichkeiten, bei denen man fühlen kann, was die kleinen Fellnasen von uns halten. Ich würde gern auf der "nächsten Stufe" kommunizieren können, weiß aber auch die jetzige Form zu lieben und zu schätzen. .... und ich lese und höre immer wieder sehr gern von deinen Erlebnissen und Berichten und fände es mehr als Schade, wenn du sie uns nicht mehr erzählen würdest.
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von Topolina » 18. Dezember 2011, 12:28
Liebe She, auch ich brauchte ein bisschen Zeit  Nein, ich glaube nicht, dass meine Kommunikation so funktioniert. Bei Pascha ist es tatsächlich eher verbal, er ist ja ein "Schwätzer", aber wir wissen beide eigentlich immer, was er will und nicht will und ich kommuniziere oft auch verbal mit ihm *g* Er guckt dann zwar etwas irritiert, aber irgendwie scheine ich dann doch kätzisch, zumindest gebrochen, zu miauen *ggg*. Mit Muckel funktioniert das nur, wenn er krank ist.... 
"Du weißt nicht mehr wie Blumen duften, kennst nur die Arbeit und das Schuften ...so geh´n sie hin die schönsten Jahre, am Ende liegst Du auf der Bahre und hinter Dir da grinst der Tod: Kaputtgerackert - Vollidiot!" Joachim Ringelnatz
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von Dido » 18. Dezember 2011, 15:04
Liebe She, bitte höre nicht auf mit dem Erzählen.
Ich hab mit Barimba jemanden, der zum einen sehr viel mit mir "diskutiert", auf der anderen Seite aber auch ganz leise Auge in Auge mit mir kommuniziert; je nachdem was gerade anliegt. Ich möchte diesen Austausch auf keinen Fall mehr missen!!
Mit meinem ersten Kater war das nicht so, aber wahrscheinlich war ICH noch nicht soweit!!
DidoAlle Lebewesen außer den Menschen wissen, daß der Hauptzweck des Lebens darin besteht, es zu genießen. 
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von Jutzerl » 18. Dezember 2011, 16:02
Ich behaupte ja, dass mein Mucki sich erst bei mir getraut hat, zu sprechen. Es wird immer mehr. Aber mehr so "smalltalk", denke ich. 
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von rlm » 18. Dezember 2011, 17:38
Liebe She, Du erwartest viel  gib den Menschen als erstes eine Chance zu erkennen, wenn ihr Tier mit ihnen kommuniziert; dann eine Chance ihre Hemmungen, selber darüber zu kommunizieren, zu überwinden. In den meisten Fällen werden wir belächelt, wenn wir "behaupten" mit unseren tierischen Partner zu kommunizieren; gleichzeitig löst das Funktionieren Erstaunen und Bewunderung aus. Das hatten wir häufiger, als Sig. Rasco noch als Therapiehund arbeitete. Die Kommentare waren dann: "Sie haben aber eine besondere Beziehung zu ihrem Tier" oder "Warum macht er das bei Ihnen?" Wenn ich dann antwortete, dass wir Zwei einfach miteinander kommunizieren, folgten nur große Augen. Und ich erinnere, mit leisem Lächeln, wie oft Sig. Rasco zB im KiGa (dort waren häufig besorgte Mütter dabei) bei einem ängstlichen Kind kurz meinte ' Kannst Du die Mutter übernehmen, mit dem Kind komme ich schon klar.' Ich denke, um mit unseren Tieren zu kommunizieren, sollten wir zuerst lernen uns selber zuzuhören; denn wenn wir unser ICH nicht hören, können wir nicht unterscheiden, was ICH und was Tier ist 
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