Mach's gut, kleine Fine!

Es mag vielleicht in unserem 2. Winter hier im Hause gewesen sein, also 2006 auf 2007, als ich Fine kennenlernte. Also, als ich von ihrer Anwesenheit hier Kenntnis nahm. Eine angefressene Fettfutterstange für die Vögel brachte mich auf ihre Spur. In unserer Garage lagern über den Winter immer unsere großen und kleinen Kübelpflanzen und in ihnen bezog die Maus Quartier. Nicht im größten aller möglichen Töpfe. Nein, fast im kleinsten, im gerade frisch gezogenen mäusekleinen Granatapfelbaum, dort hatte sich die kleine Dame einen Gang angelegt. Ohne seine Wurzeln dabei zu zerstören. Den ganzen Winter über hatte ich Angst, ich würde sie beim Wässern der Pflanze ertränken, weshalb ich ihm das Wasser nur schluckweise gab.
Ich nannte sie Fine und wir schlossen einen Deal. In der Dunkelheit der Garage stehend machte ich ihr folgenden Vorschlag:
Ich versprach, ihr jeden Tag 2-3 Erdnüsse oder Sonnenblumenkerne zu geben, ganz manchmal auch Rosinen, wenn sie dafür im Gegenzug nichts kaputt macht. Weiterhin bat ich darum, dass wir uns nicht anfassen, dass sie mir nicht aus Versehen mal irgendwo über die Finger läuft. Ich bin nicht fies vor Mäusen, aber ich würde mich gewiss erschrecken, weil Mäuse eben so wahnsinnig schnell sind, und ihr dann am Ende weh tun. Und das wäre ja das letzte, was ich wollen würde, sagte ich.
Fine gab ihr Mäuseehrenwort, und sie hat es gehalten. So viele Winter lang war Fine unsere Garagenmaus. Im Frühjahr, wenn die Temperaturen wieder besser wurden, die Blumen raus kamen, zog auch Fine aus. Und jeden Herbst wieder ein. Wir hatten unsere Rituale, Fine und ich. Wir haben uns über das Wetter unterhalten, ich habe ihr eine gute Nacht gewünscht, zu Feiertagen hat sie etwas mehr zu fressen bekommen. Ich spekulierte immer, was sie denn wohl für ein Mäuslein sei, bestimmt ein ganz kleines und hübsches Haselmäuschen. Eines Tages wollte ich sie mal sehen, sagte ich ihr nach den vielen Jahren.
Vor einigen Wochen habe ich ein Deko-Glas in die Garage gestellt. Ich hatte es mit einer Orchidee und Schnickschnack geschenkt bekommen, es ist sehr groß. Die Orchidee habe ich umgepflanzt, weil das Dekozeugs in dem Glas immer schimmelte, wenn ich die Blume goss. Ich wollte ein Adventsgesteck reinmachen, habe das aber vergessen bzw. umdisponiert.
Als ich soeben mein Auto in die Garage fuhr, sah ich, dass Fine in diesem Glas liegt. Tot. Gewiss ist sie reingekrabbelt vor lauter Neugier und nicht mehr herausgekommen. Solche Gefäße sind eine Todesfalle für Mäuse, das hätte ich wissen müssen. Ich habe Fine auf dem Gewissen, meine kleine treue Garagenmaus.
Sie war eine wunderhübsche kleine Gartenspitzmaus.
Es tut mir so unendlich leid. Fine, kleine Mäusedame, liebe Garagenmaus - ich werde Dich, unsere Rituale und unsere Gespräche vermissen. Verzeih mir meine Sorglosigkeit, die Dir den Tod bescherte. Das habe ich nicht gewollt.
Hab Dank für Deine Freundschaft und hab eine gute Reise, kleine Fine!
Ich nannte sie Fine und wir schlossen einen Deal. In der Dunkelheit der Garage stehend machte ich ihr folgenden Vorschlag:
Ich versprach, ihr jeden Tag 2-3 Erdnüsse oder Sonnenblumenkerne zu geben, ganz manchmal auch Rosinen, wenn sie dafür im Gegenzug nichts kaputt macht. Weiterhin bat ich darum, dass wir uns nicht anfassen, dass sie mir nicht aus Versehen mal irgendwo über die Finger läuft. Ich bin nicht fies vor Mäusen, aber ich würde mich gewiss erschrecken, weil Mäuse eben so wahnsinnig schnell sind, und ihr dann am Ende weh tun. Und das wäre ja das letzte, was ich wollen würde, sagte ich.
Fine gab ihr Mäuseehrenwort, und sie hat es gehalten. So viele Winter lang war Fine unsere Garagenmaus. Im Frühjahr, wenn die Temperaturen wieder besser wurden, die Blumen raus kamen, zog auch Fine aus. Und jeden Herbst wieder ein. Wir hatten unsere Rituale, Fine und ich. Wir haben uns über das Wetter unterhalten, ich habe ihr eine gute Nacht gewünscht, zu Feiertagen hat sie etwas mehr zu fressen bekommen. Ich spekulierte immer, was sie denn wohl für ein Mäuslein sei, bestimmt ein ganz kleines und hübsches Haselmäuschen. Eines Tages wollte ich sie mal sehen, sagte ich ihr nach den vielen Jahren.
Vor einigen Wochen habe ich ein Deko-Glas in die Garage gestellt. Ich hatte es mit einer Orchidee und Schnickschnack geschenkt bekommen, es ist sehr groß. Die Orchidee habe ich umgepflanzt, weil das Dekozeugs in dem Glas immer schimmelte, wenn ich die Blume goss. Ich wollte ein Adventsgesteck reinmachen, habe das aber vergessen bzw. umdisponiert.
Als ich soeben mein Auto in die Garage fuhr, sah ich, dass Fine in diesem Glas liegt. Tot. Gewiss ist sie reingekrabbelt vor lauter Neugier und nicht mehr herausgekommen. Solche Gefäße sind eine Todesfalle für Mäuse, das hätte ich wissen müssen. Ich habe Fine auf dem Gewissen, meine kleine treue Garagenmaus.
Sie war eine wunderhübsche kleine Gartenspitzmaus.
Es tut mir so unendlich leid. Fine, kleine Mäusedame, liebe Garagenmaus - ich werde Dich, unsere Rituale und unsere Gespräche vermissen. Verzeih mir meine Sorglosigkeit, die Dir den Tod bescherte. Das habe ich nicht gewollt.
Hab Dank für Deine Freundschaft und hab eine gute Reise, kleine Fine!