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von Alpha1 » 6. Mai 2010, 09:04
Ihr Lieben,
dass ich nun innerhalb kurzer Zeit 2 Lieblinge verloren habe, macht mir ganz schön zu schaffen. Kurz nach Luckys Tod kam ja die kleine Mimi zu uns und sie hat mir sehr in der schweren Zeit geholfen. Nun ist auch sie nicht mehr da. Wieder ist das Haus katzenleer - keiner mauzt, schnurrt, fordert Futter oder Streicheleinheiten... Und ich weiß nicht, wie ich damit klar kommen soll.
Vielleicht könntet ihr mir - wenn ihr möchtet - von euch erzählen. Wie es euch ergangen ist, wer schon mal ein Tier verloren hat. Wie seid ihr damit klar gekommen. Habt ihr euch schnell wieder ein neues geholt oder doch erst mal für Abstand gesorgt? Falls es eine Freigänger-Katze war und die vielleicht sogar wie Mimi überfahren wurde, hattet ihr danach wieder eine Freigänger-Katze?
Vielleicht würden mir ja eure Berichte helfen, meine zur Zeit wirren Gedanken etwas zu ordnen.
Liebe Grüße Alpha
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von Tigo » 6. Mai 2010, 09:43
Ich habe einen Teil meines heimischen Duos im September 2008 verloren. O'Melley hat mit Linus und mir zusammen 14 Jahre verbracht. Herr Linus ist nun 16, damals war er auch 14, und ich habe lange überlegt, ob ich ihm einen neuen Gefährten gebe. Da Herr Linus aber ohnehin eher ein Einzelkatzen-Typ ist, der sehr auf mich fixiert und eifersüchtig ist, habe ich das gelassen. Ja, ihm ist manchmal langweilig mit uns, aber ich denke, allein zu bleiben, ohne neue Konkurrenz, ist in seinem Sinne gewesen. Unsere Stallkatzen sind natürlich Freigänger. Wir haben 2003 unsere damalige heißgeliebte Glückskätzin Heidi verloren. Sie lag überfahren in der Hofeinfahrt - sie ist der Raserei auf der Dorfstraße zum Opfer gefallen. Und das, obwohl sie eine erfahrene Freigängerin war, die eigentlich immer sehr umsichtig war. Als dann Teti & später Elsa zu uns kamen, kamen auch die Angstgefühle wieder auf. Zumal zumindest Teti kein Problem damit hat, sich mitten auf die Dorfstraße zu legen, wenn da gerade Sonne ist, und sich ausgiebig zu putzen, etc. Wieviele schlaflose Nächte ich hatte, weil er mal nicht zum Füttern gekommen ist - darüber brauchen wir nicht reden. Und trotzdem würde ich niemals auf die Idee kommen, ihnen diese Freiheit zu nehmen. Sie ist für sie wichtig, sie brauchen das für ein glückliches Leben. Mit allen Risiken und Nebenwirkungen, die das mit sich bringt. 

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von Mozartkugel » 6. Mai 2010, 09:47
Als meine erste Katze Luzi im August überfahren wurde und diese feierlich im Garten in Plätzchen fand, baute ich den Kratzbaum ab und sagte mir, keine Katze mehr. Es tut so weh, sie zu verlieren. Im Oktober lief mir dann eine kleine Stoppelkatze über den Weg. Schwupps waren meine Überlegungen dahin und die Kleine wurde eingesackt. Kratzbaum wieder aufgestellt und weiter ging es. Leider wurde die Kleine nur 10 Monate alt, dann wurde auch sie totgefahren. Himmel, nicht schon wieder! Jetzt habe ich zwei Gräber im Garten - nein, ich will das nicht nochmal durchmachen! Im November lief mir in Tchechien eine ca. 4 Monate alte Getigerte über den Weg. Ich bückte mich, raschelte kurz in den Blättern und sie stürzte sich auf meine Hand. Von dort kletterte sie mir auf die Schultern und schnurrte abwechselnd von Ohr zu Ohr. Was tat ich - ich schmuggelte sie über die Grenze - und baute wieder den Kratzbaum auf. Und das war vor nunmehr knapp 8 Jahren. Und auch sie darf draußen rumlaufen, lebt aber wahrscheinlich deswegen noch, weil sie ein kleiner Schisser ist und bei dem kleinsten ungewohnten Geräusch/Bewegung in die Bude saust.  Deswegen wird es ihr an der Straße auch viel zu laut sein. Gottseidank! Ich denke, man kann sich im Kopf vornehmen was man will. Niiiiiiiiiiiieeee wieder Katze, kommt mir nicht mehr ins Haus. Und wenn doch, dann nicht so schnell. Vergiss es, wenn von irgendwo eine auf Dich zukommt, bist Du schon verloren. Wer einmal eine Samtpfote hatte, wird nicht mehr ohne sie auskommen können. Ich drücke Dich mal virtuell. 2 Tiere so kurz hintereinander ist schon heftig. Doch bald wird Dein Herz wieder erobert werden und Du denkst dann liebevoll an Deine beiden Verlorenen, während Du Dich um den neuen Schnurrer kümmerst.
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von robbie_karotte » 6. Mai 2010, 09:48
Irgendwie sind die meisten Katzen zu mir gekommen. Ausser der alte Männe, den habe ich selbst aus dem Tierheim geholt. Und ja, ich würde sagen, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich einem neuen Tier den leeren Platz anbieten und somit wieder Platz im Tierheim schaffen. Denn dann hätte der Weggang meines alten Tieres zumindest einen Sinn. Ich habe Freigängerkatzen. Ich bin immer sehr aufgeregt, wenn eine von ihnen nicht pünktlich nach Hause kommt. Aber dennoch würde ich ihnen nie die Freiheit nehmen, nur um sie vor Schaden zu bewahren. Sie wären damit nicht glücklich.
Ich nehme auch das Krokodil und tausche es dann gegen einen Panther um!
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von Bergziege » 6. Mai 2010, 09:57
Ich habe 3 Kater in 2 Jahren verloren. Alle 3 waren was Besonderes, weil sie als misshandelte, kranke und extrem scheue Tiere zu mir kamen. Die Bindung kann man eigentlich mit Worten kaum beschreiben. Mein "Clinton" war wie ein Hund. Er ging mit mir joggen und wenn wir in den Urlaub gefahren sind, ist er am Rastplatz kurz aus dem Auto gestiegen um Pipi zu machen *lächel*. Die 2 kleinen Kater haben wir gefunden, weil uns Leute angerufen haben. Wir konnten sicher sein, dass es bei ihnen ganz schnell ging und sie keine Schmerzen hatten. Clinton hingegen ist nie mehr aufgetaucht. Bis heute quälen mich die Fragen: Ist er überfahren worden? Hat ihn jemand mitgenommen? Ist er irgendwo eingesperrt gewesen und nicht mehr rausgekommen? Hatte er einen qualvollen Tod oder lebt er vielleicht noch? Und: Ist er mir böse, weil ich im Entscheidenden Moment nicht für ihn da war?  (und jetzt heul ich schon wieder...) Alle meine Kater waren sehr freiheitsliebend. Sie drin zu lassen wäre Tierquälerei aus egoistischen Beweggründen gewesen. Sie hatten ein kurzes Leben - aber ein Erfülltes, und ich würde sie immer wieder raus lassen wenn ich noch mal die Chance hätte. Nachdem Clinton weg war kam Phoebe. Ich wollte keine Katze mehr, weil ich die Ungewissheit nicht ertragen hab.  Es sollte ein Tier sein, was auf Schritt und Tritt bei mir ist....
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von Wusel » 6. Mai 2010, 10:11
Ich habe im letzten und im vorletzten zusammen 3 Katzen veloren. 2x Autounfall und mein absoluter kleiner roter Lieblngskater lag einfach tod im Stall obwohl er erst 1 1/2 Jahre alr war. Ich wollte dann auch keine weiteren Katzen mehr. Um meinen alten (18 Jahre) roten Kater brauche ich mir ja auch keine Sorgen mehr machen, der verläßt unseren Hof nicht mehr. Letztes Jahr, nach dem ich dann keine Stallkatze mehr hatte hat mir ein Kollege kurzerhand zwei seiner jungen Katzen gebracht und...ich habe es nicht bereut. Die Angst ist aber ständig da, ich bin immer froh wenn ich die beiden sehe! Seufz... Denke gerade an meine Kätzchen und an die vielen die schon über die Regenbogenbrücke gingen Wusel
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von Gytha » 6. Mai 2010, 10:33
Im Lauf der letzten 30 Jahre habe ich insgesamt 7 Katzen gehen lassen müssen. Jeder Abschied war auf seine Weise schmerzlich, mal mehr, mal weniger. Aber immer, wirklich immer, habe ich nicht allzu viel Zeit verstreichen lassen, um einem anderen kleinen abgeschobenen Wesen aus dem Tierheim ein schöneres Zuhause zu geben. Und bis auf unsere Mietzi, die als Freigängerin freiwillig zu uns gekommen ist und deshalb auch Freigängerin bleiben wird, waren bzw. sind all meine/unsere Katzen reine Hauskatzen. Das deshalb, weil nicht weit von unserem Haus eine viel befahrene Straße entlang läuft und ich eben nicht möchte, dass ich eines Nachmittags nach Hause komme und einen von unseren Lieblingen von der Straße aufsammeln muss. Die Sorgen, die wir uns im Mietzi machen, wenn sie im Sommer mal eine Nacht nicht nach Hause kommt, sind schon groß genug. Dabei lasse ich auch die üblichen Argumente "nur ein Freigänger hat ein lebenswertes Katzenleben" nicht gelten, denn a) vermissen unsere den Freigang nicht, weil nie kennengelernt, b) haben sie bei uns zuhause wesentlich mehr Freiraum als sie es im Heim je hatten oder haben könnten und c) haben so die Chance auf ein langes, glückliches Katzenleben, ohne vor einem Kühlergrill zu enden. Keine Frage, Freigang wäre schon toll, aber da wir unserer Bande kein sicheres Umfeld dafür bieten können, bleiben sie im Haus. Und ich denke, wie man an den hin und wieder eingestellten Bildern sehen kann, kommen sie prima damit zurecht 
Gruß Gytha ------------------- Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen. (Heiner Geissler, dt. Politiker)
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von Alpha1 » 6. Mai 2010, 11:16
Tigo hat geschrieben:... sich mitten auf die Dorfstraße zu legen, wenn da gerade Sonne ist, und sich ausgiebig zu putzen, etc. ...
Das hat Lucky auch mit Vorliebe gemacht. Mozartkugel hat geschrieben:... Doch bald wird Dein Herz wieder erobert werden und Du denkst dann liebevoll an Deine beiden Verlorenen, während Du Dich um den neuen Schnurrer kümmerst.
Das hoffe ich wirklich sehr. Gytha hat geschrieben:... a) vermissen unsere den Freigang nicht, weil nie kennengelernt,...
Da würde mich wirklich interessieren, wie macht ihr das genau? Gehen sie von selber gar nicht raus? Machen sie auch gar keine Anstalten raus zu dürfen? Wie man immer so liest, habt ihr doch bestimmt ein großes Haus und die Katzen dürfen sich dort überall bewegen vom Keller bis zum Dach. Besteht für sie gar keine Möglichkeit nach draußen zu entweichen? Wir haben ja auch eine große Wohnung und ein großes Haus. Damit die Katze nach draußen kann, machen wir die Wohnungstür auf, dann geht sie durchs Treppenhaus und durch 2 Katzenklappen gelangt sie dann über einen Kellerraum nach draußen und genau so auch wieder rein. Ebenso kann sie mit zu uns in die Büroetage. Dort muss sie von uns zur Tür rein und raus gelassen werden. Hier bestünde dann die Möglichkeit, dass sie von Besuchern einfach mit raus gelassen wird, auch wenn sie das vielleicht nicht sollte.
Liebe Grüße Alpha
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von Bergziege » 6. Mai 2010, 11:25
Gytha, selbst wenn die vielbefahrene Straße weit weg ist, ist das noch keine Garantie. Mein Drake wurde von einem Restaurantbesitzer angefüttert - das Restaurant lag 3km entfernt auf der anderen Seite vom Wald. Dummerweise lag es auch an der Bundesstraße zwischen Bad Homburg und Wiesbaden...  Ich war ziemlich überrascht eines Tages meinen Kater dort anzutreffen.
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von Tigo » 6. Mai 2010, 11:25
Alpha1 hat geschrieben:Gytha hat geschrieben:... a) vermissen unsere den Freigang nicht, weil nie kennengelernt,...
Da würde mich wirklich interessieren, wie macht ihr das genau? Gehen sie von selber gar nicht raus? Machen sie auch gar keine Anstalten raus zu dürfen? Wie man immer so liest, habt ihr doch bestimmt ein großes Haus und die Katzen dürfen sich dort überall bewegen vom Keller bis zum Dach. Besteht für sie gar keine Möglichkeit nach draußen zu entweichen?
Linus + O'Melley kamen als kleine Kater zu mir. Sie waren beide mal kurz draußen gewesen, hatten beide auf ihre Art unangenehme Erfahrungen gemacht. Linus wurde im Dauerregen am Straßenrand sitzend aufgefunden, sterbenskrank mit Katzenschnupfen. O'Melley wurde misshandelt und blieb bis zum Schluss scheu und sehr eigen, was es anging, wer ihn anfassen durfte. Sie haben nie Anstalten gemacht, das Haus verlassen zu wollen. Sie haben ihren Freigang nie eingeklagt. Mit Linus machte ich nach 1,5 Jahren mal einen Versuch, ich brachte ihn im Körbchen runter in den Garten, setzte ihn aus dem Körbchen, er trug eine Leine. Er hat sich flach abgeduckt, ständig die Pfoten geschüttelt, weil das Gras an ihnen kitzelte, und dann ist er frewillig flach am Boden zurück ins Haus gerobbt. Er war sichtbar glücklich, wieder in seinen vier Wänden zu sein. Es ist nicht immer ganz leicht, alle Fluchtmöglichkeiten zu überdenken.  Unsere Balkontür in der Wohnung war immer geschlossen, weil ich nicht ausschließen konnte, dass die Kater über das Geländer in den Baum entweichen und hinfort sind. Ebenso ist unsere Haustüre heute auch im Sommer immer geschlossen, auch wenn wir draußen sind. Wenn wir Gäste haben, sind die Kater im OG "gesichert", damit gar nicht erst ein Gast versehentlich die Türe auflässt. Nein, wenn sie es nicht kennen, wenn sie genug Raum haben, dann kann man durchaus eine Katze auch als reine Haus-/Wohnungskatze halten. Freigang um jeden Preis würde ich auch nicht anprangern. Aber wenn eine Katze es über Jahre so kennt, wie z. B. unsere Stallkatzen, dann wäre es Qual, ihnen die bekannte Freiheit zu nehmen.

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