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Hufverletzung

Hier kann alles rund um das Thema Katzen gepostet werden.
Hunde, Pferde und andere tierische Zwei-, Vier- oder Mehrbeiner sind in dieser Rubrik gern gesehene Gäste ;)
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Re: Hufverletzung

Beitragvon Bergziege » 28. Juni 2010, 13:53

Herpes beim Pferd ist nur bei einer Behandlung innerhalb von den ersten 3 Wochen nach der Infektion reversibel. Da wird Prednisolon in hohen Dosen verabreicht. Bemerkt man es zu spät, bekämpft man nur die Symptome und kann weitere Schübe ggf. verhindern.
Meine Stute hatte 2007 durch eine Schlamperei meines damaligen TA eine Herpesinfektion, die er versuchte ganze 2 Monate zu vertuschen. Sie hat seitdem ein halbgelähmtes Augenlid und eine Kehlkopflähmung. Die OP incl. Nachbehandlung würde 2500€ kosten - kann ich mir nicht leisten :|
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Re: Hufverletzung

Beitragvon Tigo » 28. Juni 2010, 16:56

Bergziege hat geschrieben:Meine Stute hatte 2007 durch eine Schlamperei meines damaligen TA eine Herpesinfektion, die er versuchte ganze 2 Monate zu vertuschen. Sie hat seitdem ein halbgelähmtes Augenlid und eine Kehlkopflähmung. Die OP incl. Nachbehandlung würde 2500€ kosten - kann ich mir nicht leisten :|


Was sollte denn da operiert werden?
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Re: Hufverletzung

Beitragvon Tigo » 28. Juni 2010, 17:11

Rosebud, ich gebe Dir den Link fast ungern, weil ich damals nach dem Lesen eine echte Depression erlitten habe. ;) Also nimm es bitte so sportlich wie möglich. Diese Seite vereint ALLE möglichen (!) Katastrophen. Nicht den Mut verlieren, ja? Ich gebe sie Dir dennoch, weil sie sehr informativ ist. ;)

http://www.borna-borreliose-herpes.de/h ... erpes.html

Ein paar nennenswerte Auszüge:

Persistierende = schlummernde Viren:

Das besondere an allen Herpeserregern ist, dass diese Erreger latent und persistierend für immer im Körper verbleiben. Im Latenzstadium "verstecken" sind die Viren im Körper. Typisch für die Viren der Herpesfamilie ist, dass sie nach einer überstandenen Infektion nicht vollständig aus dem Körper verschwinden. Sie gehen in ein Latenzstadium über und können so unbehelligt im menschlichen Körper überleben. Wenn sie dann "geweckt" bzw. reaktiviert werden, kommt es zu einer weiteren Erkrankung.


Ebenso wie keine Medikamente das schlafende Virus erreichen kann, kann auch das Immunsystem nur die akute Erkrankung bekämpfen, nicht aber die in den Spinalganglien des Nervensystems verbleibenden Viren. Auf diese Weise überdauert ein Reservoir von Herpesviren lebenslang im infizierten Organismus (lebenslange Persistenz). Bei einer persistierenden Infektion wandern die Herpesviren aus den Spinalganglien herab und es kommt zu einer kontinuierlichen, geringen Vermehrung und Freisetzung infektiöser Viren. Bei einer latenten Infektion dagegen ist das Virusgenom stumm, d.h. es kommt zu keiner Expression von viruskodierten Proteinen. Erst bei einer Sekundärinfektion wird das Virus somit wieder aktiv.


Alles klar bis hierher? :oma:

EHV 2 (equines Cytomegalovirus), EHV 5:
vermutlich Horn- und Bindehautentzündungen, Keratokonjunktivitis und respiratorischen Störungen:
Die Rolle des EHV2 in der Entstehung von Krankheiten ist noch nicht gänzlich geklärt. Es lässt sich sowohl bei gesunden Pferden als auch bei solchen mit verschiedener Symptomatik, wie obengenannt, isolieren. Aber ebenso Erkrankungen des oberen und tieferen Respirationstraktes, Fieber, Inappetenz und Leistungsdepression.


Und hier gibt es dann noch eine spezielle Rubrik für Augenprobleme durch Herpes:
http://www.borna-borreliose-herpes.de/herpes/auge.html

Nochmal, bevor Du ein Sauerstoffzelt benötigst - so schlimm, wie es dort dargestellt wird, ist es in der Regel nicht.

Ganz viele Pferde sind herpespositiv, erkranken aber nie, werden nie getestet. Wir haben es in unserem 4er Stall mal testen lassen, als wir eine Herbst-/Wintersaison ständig wiederkehrenden Husten bei drei Pferden hatten. Und siehe da, 4 von 4 waren positiv, sie haben sich quasi immer wieder gegenseitig hochgepusht. Zwei davon sind meine. :) Sie waren über viele Jahre geimpft, so dass der Impftiter sehr hoch war, sie nie erkrankten. Ich setzte das Impfen aus und sie wurden krank. Impfen wieder aufgenommen - alles fein.

Herpes ist eine besch***ene Sache, aber nicht das Ende der Welt. :)
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Re: Hufverletzung

Beitragvon Bergziege » 28. Juni 2010, 19:35

Tigo hat geschrieben:
Was sollte denn da operiert werden?


Der herumschlabbernde linke Kehlkopflappen der sich beim Einatmen über den rechten legt und für ca. 40% Sauerstoffeinbuße im Sport verantwortlich ist!
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Re: Hufverletzung

Beitragvon Tigo » 28. Juni 2010, 20:58

Ah. Mit sowas ähnlichem (also flatterndem Kehlkopflappen) hatte Shigon in seiner Karriere als aktiver Traber auch gern mal Probleme. Seit er nur noch Freizeitpferd ist, kommt er offenbar nicht mehr in die relevanten Belastungsgrenzen, wo das geschieht. So schnell können wir hier nirgendwo reiten. :oma: Merkst Du es beim ganz normalen Reiten noch? Also ich meine, ist das für Euch ein Dauerproblem?

Lass mich mal grübeln, ich glaube, da konnte man homöopathisch was geben, was einfach das Gewebe wieder etwas strafft. Jedenfalls hatten wir damals recht gute Erfolge damit. *überlegen geht*
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Re: Hufverletzung

Beitragvon Rosebud » 28. Juni 2010, 21:39

Wir waren heute den ganzen Tag unterwegs und sind morgen auch wieder auf Achse. Unsere KLEINE hat Geburtstag und sich einen Ausflug nach Movie-World gewünscht. Da werden wir uns also morgen durch die Hitze schleppen.

Vorher bekommt Flipper noch seine Augensalbe. Mittwoch sind wir mit der Salberei dann durch.

Was ich beim Impfen nicht verstehe: Wenn der Körper bereits mit einem Virus infiziert ist, kann doch durch die Impfung auch keine Immunität mehr erzielt werden.
Lt. Augenarzt ist der Herpes Virus Typ 2 nicht irgendwo im Körper oder Nervensystem, sondern liegt direkt in der Hornhaut des linken Auges. Wenn durch eine Op die Hornhaut geschält würde, wäre damit der Herpes mit 99%iger Wahrscheinlichkeit entfernt.
Das klingt eigentlich zu gut, um wahr zu sein.
Die OP würde gut 1.500 € kosten, was aber nicht so schlimm ist, weil wir vor Jahren eine OP-Versichung für Flipper abgeschlossen haben, die dieses Risiko mit abdeckt.
Wenn ich bedenke, dass ich in den letzten 3 Monaten 900 € Tierarztrechnungen für Flipper hatte, rechnet sich das schon.

Ich möchte nur vorher so viel Infos wie möglich über solche OPs haben, über die Erfolgsaussichten und Risiken und wundere mich ein wenig, dass ich da im Netz so wenig drüber finde.

Ich melde mich übermorgen wieder, wenn wir aus Movie-World zurück sind.

Danke für eure Antworten.
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Mit dem Inhalt meiner Handtasche könnte ich spontan auswandern
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Re: Hufverletzung

Beitragvon Tigo » 28. Juni 2010, 21:51

Viel Spaß bei Eurem Ausflug morgen! :)

Ich versuche mal Infos zu den Erfolgsaussichten einer solchen OP zu finden. :)
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Re: Hufverletzung

Beitragvon Bergziege » 29. Juni 2010, 06:32

Ja Tigo, das ist ein Dauerproblem. Sie hat nen deutlichen Ton. In der Dressurarbeit wird es bei längeren Galopp-Phasen zwar laut, aber sie kommt mit der Luft zurecht. Im Gelände bergauf geht ihr aber die Puste aus. :| Deshalb kann ich nur dort Vielseitigkeiten reiten, wo die Gegend flach ist!
Gestern hatte ich bei 28°C eine Springstunde, da war's auch ziemlich hlaut am Pfeifen. Ist saublöd, sie könnte eigentlich viel mehr Leistung bringen. Aber angesichts ihrer ohnehin in den Sternen stehenden Sportkarriere aufgrund der Schäden an den Beinen wäre es auch nicht sinnvoll da jetzt Schulden zu machen. Sie kann ein beschwerdefreies Leben führen, wenn man ein bissi Rücksicht nimmt.

Rosebud hat geschrieben:Was ich beim Impfen nicht verstehe: Wenn der Körper bereits mit einem Virus infiziert ist, kann doch durch die Impfung auch keine Immunität mehr erzielt werden.


Es ist nachweislich so, dass die Impfung neue Schübe eindämpft bzw. gänzlich verhindert. Ich impfe aber trotzdem nicht, weil mein Pferd extrem allergisch drauf reagiert. Sie ist bei Influenza allein schon 2 Wochen total krank - und wir haben da 5 verschiedene Stoffe aus 3 Ländern probiert :roll: Den Herpesvirus haben wir vor 3 Jahren mit der Prednisolontherapie dennoch so weit eingeschüchtert, dass er nicht mehr zurück kam :]
Bergziege
 

Re: Hufverletzung

Beitragvon blondchen » 30. Juni 2010, 12:18

Rosebud hat geschrieben:Lt. Augenarzt ist der Herpes Virus Typ 2 nicht irgendwo im Körper oder Nervensystem, sondern liegt direkt in der Hornhaut des linken Auges. Wenn durch eine Op die Hornhaut geschält würde, wäre damit der Herpes mit 99%iger Wahrscheinlichkeit entfernt.


Hallo Rosebud!

:gruebel: Ich bin ja kein Tierarzt, aber son bissel Ahnung hab ich zumindest von Bio. Herpes sind Viren. Keine Bakterien. Viren zeichnen sich u.a. dadurch aus, das sie das Erbgut, also die DNA der betroffenen Zellen verändern. Sobald das Immunsystem geschwächt wird, tritt auch der Virus wieder in Kraft. Auch wenn ihr eine Versicherung habt, lasst euch dringend nochmal von einem anderen Arzt beraten. So eine OP ist ja nicht "mal eben" gemacht...

Ich wünsche euch alles Gute!
blondchen
 

Re: Hufverletzung

Beitragvon Bergziege » 30. Juni 2010, 12:37

ich glaube es geht weniger um die Beseitigung aller Herpesviren, sondern vielmehr um die Rettung des Auges!? Stimmt wass du sagst blondchen, den Herpes selber wird man mit sowas nicht los...

Linksseitige Augen- und Kehlkopfprobleme sind allerdings ganz typisch. Meine sieht links aus wie Karl Dall, weil der Kehlkopf- und der Lidnerv des Auges verknüpft sind. Ist eines gelähmt, funktioniert auch das andere nicht mehr. Ich würde da auf jeden Fall über die Prednisolontherapie nachdenken - denn der Herpes bleibt ganz sicher NICHT nur in dem Auge ;) Die nächste Stufe ist dann Leistungsabfall und Atemnot.
Bergziege
 

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