Inhaltsangabe:
Eine Leiche zum Heiligen Abend, das ist nicht die feine englische Art... Der Alte war reich – und ein Ekel, das die ganze Familie tyrannisierte. Ein Motiv, ihn umzubringen, hätte also jeder aus dem Clan gehabt. Poirots kleine graue Zellen müssen ganz schön arbeiten, bis klar ist, wer dafür gesorgt hat, dass der Alte den Weg zur Erbschaft freigab...
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Und das ist meine Meinung zum Buch:
Gute, solide Krimikost aus der Feder der "Queen of Crime". Ein überschaubarer Mordfall und die Lösung innerhalb eines überschaubaren Zeitraums - Heiligabend bis 4 Tage nach Weihnachten.
Das Strickmuster des Falls ist einfach: Mal wieder ein Mord im verschlossenen Raum ohne Hinweis, wohin Täter und Tatwaffe verschwunden sein könnten. Die Lösung ergibt sich wie so oft nicht aus weiteren Geschehnissen, sondern aus den Gespräche, die mit den Verdächtigen geführt werden. Dabei fiel es mir zeitweise schon schwer, die Beteiligten auseinander zu halten, weil fast alle derselben Familie entstammen und also alle den gleichen Familiennamen tragen. Und so wird der Leser gleichzeitig mit Poirot langsam an die Tatsache herangeführt, dass der ein oder andere Anwesende nicht der ist, als der er sich ausgibt. Dass am Ende der Mörder dann doch jemand ganz anderer ist, ist eben typisch für die Krimikunst einer Agatha Christie.
Im Vergleich zu anderen Poirot-Romanen nimmt sich der Titelheld in diesem Buch den Engländern und ihrer seiner Meinung nach seltsamen Lebensart merklich zurück. Bis auf gelegentliche abfällige Gedanken, warum z.B. ein Kaminfeuer so viel schöner sein soll als eine Zentralheizung, fehlte mir ein bisschen Poirots Sarkasmus und das Kokettieren und der stete Hinweis, er sei Belgier, was ihn in anderen Romanen zu einer typischen Figur macht. Alles in allem ein netter Krimi mit Atmosphäre für "zwischendurch".
Gruss
Gytha
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