Robert McLiam Wilson - Eureka Street, Belfast
Die Geschichte an sich ist ziemlich schräg, ungewöhnlich, nicht wirklich spannend. Aber der Erzählstil ist einzigartig, die Ausdrucksweise ist wunderschön, die Melancholie rührend. Es sind einzelne Sätze, die einen noch über die nächsten drei bis vier Seiten verfolgen, wo die Geschichte grade eigentlich dahinplätschert. Es hat mich zum Lachen und zum Weinen gebracht, dieses wundervolle Buch
Wer nicht unbedingt "Standardlektüre" möchte, der könnte es mit Eureka Street, Belfast von Robert McLiam Wilson versuchen. Es ist wirklich wundervoll.
"Ich war mir nicht sicher, ob ich sie mochte oder ob ich sie bewunderte, aber ich wollte sie haben. Ich war einsam in jener Nacht, unbeweibt. Es war nicht der Sex, wonach ich mich sehnte. Es waren die gemeinsamen Cornflakes, die Hand auf meiner Hüfte im Dunkeln, die Haare eines anderen Menschen auf meinem Kopfkissen. Ich brauchte etwas fremde Nähe."
"Es war, weil ich wusste, dass Mary nicht anrufen würde. Weil ich nicht da sein wollte, wenn das Telefon nicht klingelte."
"Eine Bombe ist wie ein fallen gelassener Teller, eine getretene Katze oder ein rasches Wort. Sie ist ein Irrtum. Sie ist Unordnung und Chaos. Und das wichtigste: Sie ist Wissen. Wenn man diesen trockenen Knall hört, dieses dumpfe, animalische Krachen einer Bombe, egal ob weit weg oder in der Nähe, dann weiss man etwas. Dann weiss man, dass jetzt irgendwo irgendwer verdammt elend dran ist."
Wer nicht unbedingt "Standardlektüre" möchte, der könnte es mit Eureka Street, Belfast von Robert McLiam Wilson versuchen. Es ist wirklich wundervoll.