Dieses Buch wurde mir empfohlen, da es die Ereignisse des 11. September aus der Sicht von Betroffenen eindringlich und nicht effekt-heischerisch schildert. Es gibt mittlerweile ja zig Bücher zu diesem Thema, dieses kann ich aber wirklich weiter empfehlen.
Aus der Flut an Publikationen über den 11. September ragt die Reportage 102 Minuten der beiden New-York-Times-Reporter Jim Dwyer und Kevin Flynn hervor, die die Geschehnisse minutiös aus der Perspektive direkt Betroffener nachzeichnet, die während der 102 Minuten vom Einschlag des ersten Flugzeugs in den Nordturm um 8.46 bis zu dessen Einsturz um 10 Uhr 28 (der um 9.02 getroffene Südturm stürzte bereits um 9.58 ein) um ihr Leben kämpften. Auf der Grundlage vieler hundert Interviews mit Überlebenden und Angehörigen von Opfern haben die Autoren ein Mosaik zusammengefügt, das nicht nur ein bedrückendes Bild des Überlebenskampfes zeichnet, sondern zugleich viele der Mythen, die sich um die Geschehnisse rund um die Zwillingstürme des WTC ranken, als solche entlarvt. So klappte nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Feuerwehr bei weitem nicht so gut, wie der damalige Bürgermeister Rudolph Giuliani immer behauptet hat (unter anderem wegen des Einsatzes ungeeigneter Funkgeräte und einer mangelhaften Kommunikation zwischen den verschiedenen Einsatzleitungen) -- die 102 Minuten haben überdies deutlich gemacht, wie schlecht es grundsätzlich um die so vorbildhafte Sicherheit in den New Yorker Hochhäusern bestellt ist, woraus sich Lehren auch für vergleichbare Bauwerke überall in der Welt ziehen lassen.
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