Anfang Februar 2005 wird die italienische Journalistin Giuliana Sgrena in Bagdad vor einer Moschee von irakischen Mudschahedin in Bagdad als Geisel genommen. Ausgerechnet sie, die mit Leidenschaft gegen die Invasion der Amerikaner und ihrer Verbündete angeschrieben und den zivilen Opfern des Irakkrieges ihre Stimme gegeben hatte! 28 Tage ist sie in der Gewalt ihrer Häscher. Am 4. März wird sie freigelassen.
Doch was folgt ist ein Desaster: Der Wagen, in dem sie der italienische Agent Nicola Calipari zum Flughafen bringen will, wird an einem US-Kontrollpunkt von amerikanischen Soldaten unter Feuer genommen. Calipari stirbt in dem Kugelhagel. Bis heute ist der Verdacht nicht ausgeräumt, dass dieses "friendly fire" nicht nur kein Unfall war (wie die Amerikaner behaupten), sondern dass Calipari und Sgrena gezielt getötet werden sollten – die tödliche Kugel traf ihren Befreier als er sich schützend vor sie warf.
Ich habe mir dieses Buch gleich nach dem Erscheinen gekauft und bis gestern gebraucht, um es zu lesen, weil es nur in Etappen ging. Zu sehr haben mich die Schilderungen von Giuliana berührt. Die Berichte über ihre Zeit, in der sie eingesperrt war, werden kapitelweise abgelöst durch Schilderungen über die politische Situation im Irak vor und nach der Besetzung. Sie berichtet auch besonders über die Situation der Frauen und der Zivilbevölkerung im Irak.
Mein Fazit: Absolut lesenswert, und mein Respekt vor dieser mutigen Frau, deren hervorragende Beiträge für die "Zeit" ich immer gern gelesen habe, ist noch gestiegen.
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